Voitsberg und Bärnbach

Weststeirer stimmen über „Städte-Hochzeit“ ab

Steiermark
22.11.2018 07:00

2015 wurde die Landkarte der Steiermark neu gezeichnet: Durch die große Gemeindestrukturreform halbierte sich die Zahl der Kommunen beinahe auf 287. Anfang 2020 könnte es wieder eine gröbere Veränderung geben: Die Nachbarstädte Voitsberg und Bärnbach planen eine Fusion, bis Samstag stimmen die Bürger darüber ab.

Im Juni enthüllten die beiden Bürgermeister Ernst Meixner (Voitsberg) und Bernd Osprian (Bärnbach) die Fusionspläne und sorgten damit für einen politischen Knalleffekt. Seitdem wird in Arbeitsgruppen an den Details gearbeitet. Eine entscheidende Hürde ist nun aber die Bürgerbefragung.

Rechtlich ist sie nicht bindend. „Politisch wäre man aber schlecht beraten, wenn man sich nicht an das Ergebnis hält“, sagt Osprian zur „Krone“. Das Resultat wird also auf jeden Fall akzeptiert. Es geht um viel.

Samstagabend fallen die Würfel
Heute und morgen kann von 8 bis 20 Uhr in den Rathäusern von Bärnbach und Voitsberg abgestimmt werden, am Samstag dann noch von 8 bis 17 Uhr. Am Abend soll bereits das Ergebnis vorliegen. Zu erwarten ist, dass in Voitsberg - mit 9400 Einwohner die größere der beiden Städte - die Skepsis gegen dem geplanten Zusammenschluss gering sein wird. Entscheidend ist wohl das Abstimmungsverhalten im mit gut 5600 Bewohnern kleineren Bärnbach, wo es auch einige entlegenere Siedlungsgebiete gibt.

„Natürlich ist es ein emotionales Thema. Ich habe aber ein gutes Gefühl“, sagt Osprian. In den vergangenen Wochen gab es nicht weniger als sieben Informationstermine, dabei wurden mehr als 500 Personen erreicht. Osprian: „Wir konnten dabei viele Befürchtungen ausräumen.“

Für Bewohner soll sich nichts ändern
Die beiden Bürgermeister sind jedenfalls von den Vorteilen einer Fusion überzeugt - und können sie auch beziffern: Laut einem Gutachten des KDZ (Zentrum für Verwaltungsforschung) hätte die neue Stadt jährlich 2,4 bis 2,8 Millionen Euro mehr zur Verfügung. Von einer „Jahrhundertchance“ ist auf Werbesujets die Rede. Auf einer Website zu diesem Thema heißt es: „Jetzt oder nie!“ Womit man der skeptischen Bärnbacher Opposition widerspricht, die sich für mehr Zeit - und eine größere Lösung - ausspricht.

Für die Bewohner soll sich durch die „Städte-Ehe“ wenig ändern: Alle Feuerwehren und Vereine bleiben ebenso wie das Bürgerservice in den Rathäusern. Es ist auch angedacht, dass es bis 2025 einen eigenen Ortsteilbürgermeister für Bärnbach geben wird.

Sollte die Befragung ein Ja ergeben, wird Voitsberg-Bärnbach ab 1. Jänner 2020 die fünftgrößte Gemeinde der Steiermark sein (siehe Grafik). Meixner wird sich dann zurückziehen, Osprian ist designierter Bürgermeisterkandiat der SPÖ.

Ein Interview mit dem Bärnbacher VP-Vizebürgermeister Ewald Bramauer lesen Sie in der Donnerstag-Ausgabe der „Steirerkrone“. Er fordert eine große Fusion - aber erst 2025.

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