Am Montag geht‘s los

Streikwelle erfasst 200 steirische Unternehmen

Steiermark
10.11.2018 06:00

Die Fronten sind endgültig verhärtet: Nachdem die Kollektivvertrags-Verhandlungen in der Metalltechnik-Branche abgebrochen wurden (mehr dazu hier), gibt es ab Montag auch in der Steiermark Betriebsversammlungen und zweistündige Warnstreiks. Laut Gewerkschaft dürften gut 200 Unternehmen betroffen sein.

Die Liste der steirischen Metalltechnik-Firmen liest sich wie ein Auszug der Leitbetriebe unseres Bundeslandes: Andritz, Pengg, Roto Frank, Mosdorfer, Maschinenfabrik Liezen, Austria Email, Binder + Co., GAW, Holz-Her usw. Wenn dort die Maschinen stillstehen - und falls auch nur für einige Stunden -, so hat das große Auswirkungen. „Ein Streiktag in der metalltechnischen Industrie verursacht einen volkswirtschaftlichen Schaden in der Höhe von 30 bis 50 Millionen Euro und verunsichert unsere internationalen Geschäftspartner“, betont Gernot Pagger, Geschäftsführer der steirischen Industriellenvereinigung.

Wer hat den Schwarzen Peter?
Doch die Gewerkschaft zeigt sich kampfbereit: „Wir haben in fünf Verhandlungsrunden viel diskutiert, es gab bereits Zugeständnisse und Kompromisse - aber dann haben die Arbeitgeber wesentliche Bestandteile wieder zurückgezogen“, schiebt Andreas Martiner, der für die Gewerkschaft Pro-Ge am Verhandlungstisch saß, der Wirtschaft den Schwarzen Peter zu. Deren Angebot lag zuletzt bei einem Lohnplus von 2,7 Prozent. Die Arbeitnehmer fordern hingegen fünf Prozent.

Zweistündige Warnstreiks
Die unterbrochenen Betriebsversammlungen werden nächste Woche wieder aufgenommen, es folgen laut Martiner, der Betriebsratschef bei Andritz ist, zweistündige Warnstreiks - und zwar in einem Großteil der Betriebe mit steiermarkweit 42.000 Mitarbeitern. An die 200 Unternehmen dürften laut ihm betroffen sein.

„Nicht nachvollziehbar“
„Der Abbruch der Kollektivvertrags-Verhandlungen seitens der Arbeitnehmervertreter ist nicht nachvollziehbar“, mahnt hingegen Pagger. Der Höhepunkt der guten Konjunktur sei überschritten, meint er in Hinblick auf die hohe Forderung der Gewerkschaft.

Zurück an den Verhandlungstisch
Pagger wünscht sich, dass gemeinsam am Verhandlungstisch an einer Lösung gearbeitet wird. Darauf hoffen auch weitere von der „Krone“ kontaktierte steirische Spitzengewerkschafter, etwa ÖGB-Chef Horst Schachner und Voestalpine-Betriebsratschef Josef Gritz. Zuvor lassen die Arbeitnehmervertreter aber kräftig ihre Muskeln spielen

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