Minister bei Übung

200 Millionen Euro für Milizsoldaten im Visier

Steiermark
16.10.2018 19:23

Allentsteig! Vielen Soldaten stellt es bei diesem Wort die Gänsehaut auf, ist der riesige Truppenübungsplatz im nördlichen Niederösterreich doch als Kältepol bekannt. Doch in dieser Woche herrscht auch dort äußerst mildes Herbstwetter - ein angenehmer Rahmen für eine Großübung mit etwa 700 steirischen Milizsoldaten. Ein großes Thema auch hier: die fehlenden Millionen beim Bundesheer.

Zwischen „Blauland“ und „Rotland“ gibt es Spannungen, bewaffnete Kämpfer ziehen umher, ein Dorf ist bedroht: „Unsere Aufgabe ist es, ein Zusammentreffen der Konfliktparteien zu vermeiden“, erläutert Markus Mesicek das (realistische) Übungsszenario in Allentsteig.

Der Oberstleutnant, im Zivilberuf Großkundenberater bei einer Bank, kommandiert seit Montag das steirische Jagdbataillon „Erzherzog Johann“, die größte Miliztruppe in Österreich. Ihr gehören fast 800 Soldaten an, die studieren oder einen zivilen Beruf wie Arzt oder Handwerker ausüben, im Krisenfall aber die Uniform anziehen und kritische Infrastruktur in Graz wie Kraftwerke, Bahnhöfe oder Spitäler sichern würden.

Einer von ihnen ist Harald Ertl aus dem oststeirischen Löffelbach, seit 2002 beim Bataillon. „Alle zwei Jahre gibt’s einen großen Übungseinsatz. Dabei trifft man immer wieder auf die gleichen Kameraden, auch jene von den Auslandseinsätzen“, erzählt er.

Nicht alles eitel Wonne
Am Dienstagnachmittag stand Scharfschießen auf dem Programm. Auch Verteidigungsminister Mario Kunasek griff zum Sturmgewehr Stg77 - und traf von elf Schüssen gleich zehnmal.

Er betonte beim Truppenbesuch die Wichtigkeit der Miliz, die in vergangenen Jahren wieder aufgewertet wurde  - auch wenn nicht alles eitel Wonne ist: Unternehmer stellen ihre Arbeitnehmer nicht immer gerne für Übungen frei. Und bei der Ausstattung sind Rieseninvestitionen notwendig, Kunasek spricht von etwa 200 Millionen Euro Rückstau. Dieses Geld muss er nun aufstellen.

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