Neue Vorgabe

Auslauf für Tiroler Kühe: „Bauernvertreter säumig“

Tierecke
09.10.2018 09:42

Wie berichtet, fallen durch eine neue Vorgabe der Hofer-Biomarke „Zurück zum Ursprung“ 120 Osttiroler Bauern als Milchlieferanten weg. Streitpunkt ist der Auslauf für Kühe. Hofer steht zur Vorgabe. Bio-Pionier Werner Lampert sieht Versäumnisse der Landwirtschaftskammer. Er will nächste Woche nach Osttirol. 365 Tage Auslauf für Bio-Milchkühe. Das verordnet „Zurück zum Ursprung“ seit 1. Oktober seinen Lieferanten. In Osttirol fielen dadurch 120 Kleinbauern aus dem Programm, weil nicht alle den Auslauf garantieren können.

Die Landwirte fürchten, dass immer noch strengere Regeln kommen und viele Bauern aufhören. Bei Hofer verweist man darauf, dass die Regelung mit den Bauern gemeinsam entwickelt wurde und in den anderen Zulieferregionen wie den Kitzbüheler Alpen (280 Bauern) die Betriebe zugestimmt haben. Auch in Osttirol würden viele Betriebe den 365-Tage-Auslauf garantieren können. Das Problem liege bei der Molkerei, die keine gesonderte Abholung der Milch durchführen könne. Werner Lampert, der die erfolgreiche Bio-Marke für den Discounter Hofer aufgebaut hat, sieht die momentane Situation als Folger einer Fehlentwicklung in der Vergangenheit: „Die Osttiroler hatten eine wunderbare regionale Molkerei, die aber dann von der Tirol Milch geschluckt wurde.“ Das habe die Region abhängig gemacht. Lampert will nächste Woche nach Osttirol reisen, um eine Lösung zu suchen. Schließlich sei es ein erklärtes Ziel von „Zurück zum Ursprung“, Kleinbauern in Berggebieten zu fördern. Bei der Landwirtschaftskammer sieht er allerdings Versäumnisse. Diese wisse seit Jahren, dass Gesetze zum Wohl der Tiere strenger werden. Die Betriebe seien aber nicht gut darauf vorbereitet worden.

Claudia Thurner, Kronen Zeitung

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