Aussteiger & Fanatiker

Scheinbar perfekt: Promis in Fängen einer Sekte

Adabei
18.11.2018 06:00

In ihrer Biografie „Ein scheinbar perfektes Leben“ hat Michelle Hunziker gerade schonungslos über ihr Leben in den Fängen der Sekte „Krieger des Lichts“ geschrieben und damit für reichlich Schlagzeilen gesorgt. Dabei ist die schöne Moderatorin nicht der einzige Promi, der Halt bei zweifelhaften Gurus und Religionsgemeinschaften sucht. 

Es ist ein sehr dunkles Kapitel im Leben der sonst stets so strahlenden Michelle Hunziker. In ihren Zwanzigern hat sie sich der Sekte „Krieger des Lichts“ angeschlossen und laut eigener Aussage für die vermeintliche Liebe der Sektenführerin ihr Urteilsvermögen und ihren freien Willen geopfert. „Ich hätte alles getan, um die symbiotische Verbindung wiederherzustellen, die in meinen Augen die einzig wahre Liebe meines Lebens war“, gibt Hunziker jetzt in ihrer Biografie zu. 

Fünf Jahre lang lebte die die Moderatorin nach den strengen Regeln dieser fragwürdigen Gemeinschaft, habe sie niemals in Frage gestellt. „Man durfte nicht rauchen, keinen Alkohol trinken, kein Fleisch, keinen Fisch, keine Eier, keine Milchprodukte essen. Eine Pizza war nichts anderes als ein Konzentrat dämonischer Kräfte.“ Auch Sexualität habe die Sekte verdammt: „Masturbation war verboten. Wenn ich meine künstlerische Kreativität nicht zerstören wollte, durfte ich an Sex nicht mal denken.“

Remini über Cruise: „Er ist teuflisch!“
Doch Michelle Hunziker ist in guter Gesellschaft. Denn auch in Hollywood gibt es Promis, die ihr ganzes Leben einer Sekte opfern. Berühmtestes Beispiel: Tom Cruise. Der Schauspieler gilt seit vielen Jahren als Aushängeschild von Scientology und ist eiserner Verfechter der Schriften des US-Amerikaners L. Ron Hubbard. Und geht dabei sogar so weit, dass er seit fünf Jahren keinen Kontakt mehr zu seiner Tochter Suri hat - und das, obwohl dem Hollywoodstar sogar zehn Tage Besuchsrecht im Monat zustünden. „Er verzichtet darauf, weil Suri keine Scientologin ist“, verriet ein Insider US-Medien. 

Neben Cruise zählen auch Stars wie Kristie Alley oder John Travolta zu Mitgliedern von Scientology, den Absprung geschafft hat hingegen vor einiger Zeit Ex-„King of Queens“-Beauty Leah Remini. 30 Jahre lang gehorchte sie den Regeln der Sekte, als sie zu viele Fragen zum Verschwinden der Frau des Scientology-Führers David Miscavige stellte - sie wurde seit 2006 nicht mehr gesehen - wurde sie massiv unter Druck gesetzt. „Scientology wollte meine Familie zerstören“, erklärte Remini nach ihrem Ausstieg in einem Interview. Und auch zu Tom Cruise hat die Schauspielerin seitdem eine konkrete Meinung: „Er ist teuflisch!“

Als sich Justin Bieber und Hailey Baldwin in diesem Jahr nach nur wenigen Monaten Beziehung überraschend verlobten, war seine Liebesbekundung gespickt mit religiösen Floskeln und Bekundungen zum christlichen Glauben. Kein Wunder, ist der Sänger doch wie seine Verlobte glühender Anhänger der „Hillsong Church“, einer christlichen Missionsbewegung, die in den 80er-Jahren in Australien gegründet wurde. Emotionale Predigten und Livekonzerte machen ihre Gottesdienste zu Happenings. Und da sich die „Megachurch“ durch Spenden finanziert, sind zahlungskräftige Mitglieder gern gesehen. Und Gerüchten zufolge soll Bieber die Verlobung auf Anraten seines persönlichen Pastors Carl Lentz forciert haben. Neben Bieber und Baldwin gehören auch die Kardashians der „Hillsong Church“ an.

Was viele nicht wissen: Auch Oscarpreisträger Joaquin Phoenix war einst in den Fängen einer Sekte. Als Kind wuchs er mit seinen Geschwistern in der Hippie-Sekte „Children of God“ auf. Die Erziehung der Kinder erfolgte in der Gemeinschaft, Bestrafungen waren bei geringen Fehlern hart. Als sich seine Familie 1978 von der Sekte abwandte, änderten sie ihren Nachnamen von Bottom in Phoenix - als Zeichen des Neuanfangs nach Jahren vieler Entbehrungen.

„Smallvill“-Star rekrutierte Frauen für Sex-Kult
Als beste Freundin von Superman in der Serie „Smallville“ wurde Allison Mack berühmt, zuletzt machte sie wegen ihrer Zugehörigkeit zum Sexsklavinnen-Kult Nxvim Schlagzeilen. Geführt wurde dieser als Selbsthilfegruppe getarnte Sex-Sekte von Keith Raniere, der seine weiblichen Mitglieder mit seinem Kürzel brandmarken und hungern ließ. Mack soll für den Sektenführer junge, attraktive Frauen zuerst angeworben und dann durch Erpressung gefügig gemacht haben. Unter ihnen unter anderem die Tochter von „Denver Clan“-Star Catherine Oxenberg oder „Battlestar Galactica“-Schönheit Nicki Clyne.

Als Raniere schließlich im Frühjahr in Mexiko unter dem Vorwurf des Sexhandels festgenommen wurde, rückte die 36-Jährige nach. „Mack stand in der Hierarchie direkt unter Raniere, der Rest sind alles deren Sklaven. Sie versucht die Gruppe zusammenzuhalten, selbst wenn Raniere für lange Jahre hinter Gitter muss", waren sich Ex-Mitglieder sicher. Wenig später musste sich auch Allison Mack vor Gericht verantworten, kam bis auf Weiteres jedoch gegen eine Kaution von fünf Millionen Dollar frei, steht aktuell jedoch unter Hausarrest und darf keinen Kontakt zu Mitgliedern von Nxvim haben. 

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(Bild: kmm)



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