„Nichts zu bedauern“

Erdogan lobt Özil für Rücktritt aus Nationalteam

Fußball International
25.09.2018 23:02

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich erstmals zu seinem vieldiskutierten Treffen mit den deutschen Nationalspielern Mesut Özil und Ilkay Gündogan geäußert. Er kann die Aufregung um das Foto mit den beiden Kickern am 13. Mai in einem Londoner Hotel nicht verstehen. Ganz im Gegenteil! Vor seinem Staatsbesuch am Donnerstag in Berlin verteidigt er Özil in einem Interview mit der „Funke Mediengruppe“ sogar.

„Es gibt nichts zu bedauern“, sagt Erdogan. „Wie Sie wissen, hat sich Lothar Matthäus mit Wladimir Putin getroffen. Unsere Spieler sollten auch in der Lage sein, mit freiem Gewissen handeln zu können. Ich bedaure die Personen, die das kritisieren." 

Interessant: Erdogan nennt Özil und Gündogan „unsere Spieler“. Der Türkei-Präsident lobt Özils Rücktritt: „Er hat die deutsche Nationalmannschaft nicht grundlos verlassen. Jeder andere, der mit diesen rassistischen Attacken und Beleidigungen zu kämpfen hätte, würde dieselbe Reaktion zeigen. Mesut Özils Aussage ‚Deutscher, wenn ich gewinne, aber Immigrant, wenn ich verliere‘, fasst die Diskriminierung von Spielern in Deutschland sehr gut zusammen.“

Hintergrund:  Özil war nach den schwachen Vorstellungen und dem blamablen WM-Aus in der Vorrunde aus dem DFB-Team zurückgetreten. Er fühlte sich vom Deutschen Fußball-Bund in der Affäre um die Fotos mit Erdogan alleingelassen und äußerte in einer Social-Media-Botschaft im Juli Rassismusvorwürfe sogar gegen den DFB.

Erdogan zieht nun einen erstaunlichen Vergleich.  „Sollten wir, wenn ein deutscher Fußballspieler, der in unserem Land spielt, ein Foto mit Frau Merkel macht, ihn dann lynchen? Diese Logik ist nicht nachzuvollziehen.“  

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(Bild: KMM)



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