Tod eines Managers

„Sicherheit steht oft nicht an erster Stelle“

Steiermark
17.09.2018 06:15

Tote bei einer Oldtimer-Rallye, bei der es ohne Stress von Sonderprüfung zu Sonderprüfung geht? Eigentlich undenkbar - und dennoch traurige Realität! Bei den „Austrian Rallye Legends“ im Raum Admont verlor am Samstag mit Albert Bellschan von Mildenburg (64) ein Mitglied der Rallye-Familie sein Leben (siehe Artikel hier). Wie kann es überhaupt zu so einer Tragödie kommen? Die „Krone“ begab sich auf Ursachenforschung.

Zwei Tote in zwei Jahren: Schon 2016 verlor ein Deutscher sein Leben bei dieser Veranstaltung, die eigentlich eher zur Präsentation der vielen schönen Vehikel dienen soll. Dass es dennoch zum bereits zweiten Mal bei erst sechs Auflagen zu einem tödlichen Unglück kam, sorgt in der Obersteiermark für Fassungslosigkeit.

Auch Toto Wolff prallte gegen Baum
Der Kärntner Albert Bellschan von Mildenburg, beim bekannten Babynahrungshersteller Hipp im Management, prallte gegen einen Baum und war sofort tot; seine Frau kämpft in einem Grazer Spital noch ums Überleben.

Ein Pilot, der ebenfalls bei der Rallye dabei war, unternimmt den Versuch einer Erklärung: „Mein Auto entspricht zu 100 Prozent den aktuellen Sicherheitsvorkehrungen. Andere Fahrzeuge sind historisch so wertvoll für die Besitzer, dass man sie nicht verändert, um deren Wert zu schützen. Toto Wolff, der bekanntlich in der Formel 1 bei Mercedes tätig ist, kam auf der gleichen Stelle wie Bellschan von Mildenburg von der Straße ab und prallte auch gegen einen Baum. Toto ist damals nichts passiert, weil sein Auto sicher genug gewesen ist“, weiß der Pilot.

Großer Imageschaden
Dass der Imageschaden für die Szene enorm ist, ist klar. „Man muss künftig die sicherheitsrelevanten Aspekte bei diesen Rennen beachten. In der Formel 1 ist es doch das Gleiche. Da hat vor der Saison auch jeder über den Schutzbügel ,Halo’ gemault, und erst kürzlich hat er Charles Leclerc das Leben gerettet“, betont der Fahrer, für den ein Ende seiner Oldtimer-Karriere nicht im Raum steht.

„Für mich ist die Ursache des tragischen Unfalls erklärbar und schlüssig, daher hat dieser keinen Einfluss auf mich. Ich würde es aber auch verstehen, wenn der Veranstalter aufhören würde. Auch, weil dieser den Piloten persönlich gut gekannt hat und diese Tragödie dann natürlich noch mehr unter die Haut geht.“

Alexander Petritsch
Alexander Petritsch
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