Geschäft mit Ärmsten

Absteige Dauerpension: „Besser als auf der Straße“

Österreich
23.08.2018 13:13

Weil eine normale Wohnung für sie unerschwinglich ist, steigen immer mehr Österreicher als Dauermieter in billigen Pensionen ab. Die Zustände dort sind jedoch oft katastrophal, Schimmel und Ungeziefer gehören quasi zum Inventar. Für viele Bewohner sind sogenannte Dauerpensionen dennoch die ertragbarste Lösung, denn: „Besser als wie auf der Straße liegen, ist es auf jeden Fall.“

Heimelig fühlt man sich in diesen Unterkünften wohl nur sehr schwer: Sie sind dürftig eingerichtet, beengend, an den Wänden breitet sich der Schimmel aus, Ungeziefer huscht über den Boden. „Sicher wär eine Zweizimmerwohnung mit einer Kuchl und einem großen Bad schön, aber das ist für mich unerreichbar“, erzählt ein Bewohner einer dieser Dauerpensionen in der ORF-Sendung „Am Schauplatz“ (Ausschnitte sehen Sie im Video oben, Ausstrahlung der gesamten Sendung heute, Donnerstag, um 21.05 Uhr auf ORF2).

Wie ihm geht es vielen Österreichern: Miete, Kaution, Provision - normale Wohnungen kosten immer mehr. Insbesondere in Wien, Salzburg und Graz steigt daher die Nachfrage nach billigen Pensionen. Alleine in der Mozartstadt gibt es laut einer Liste zwanzig Unterkünfte dieser Art, es dürfte aber weitaus mehr geben.

„Zimmer in katastrophalem Zustand“
„Das sind sehr prekäre Verhältnisse, dort in diesen Häusern. Diese Zimmer sind teilweise auch in einem sehr katastrophalen Zustand, wo man sich die Duschen und auch die Toiletten am Gang mit anderen Bewohnern teilt“, erzählt Elke Kahr, Stadträtin in Graz, in dem Beitrag.

Bis zu 450 Euro Miete
Kritiker sprechen von einem Geschäft mit der Not der Ärmsten, denn wirklich billig sind diese Absteigen nicht: Bis zu 450 Euro müssen Mieter monatlich für die teils desolaten Wohnungen hinblättern. „Die haben eh schon sehr wenig Geld mit der Mindestsicherung, und dann beutet man die auch noch aus. Das ist sehr unerfreulich“, ärgert sich Georg Leitinger, Geschäftsführer vom Salzburger Studentenwerk.

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