Bald werden weniger „antreten“: Die Pensionierungswelle trifft auch das Bundesheer, wie NÖ Militärkommandant Georg Härtinger im Gespräch mit der „Krone“ verrät.
Unser Heer steht vor großen Herausforderungen! In den kommenden fünf Jahren geht in etwa jeder dritte Bundesheer-Angehörige in Pension. Konkret liegt für das Militärkommando Niederösterreich das Durchschnittsalter von Offizieren derzeit bei 54 Jahren, bei Unteroffizieren bei über 50. Militärkommandant Brigadier Georg Härtinger möchte deshalb das Bewusstsein schärfen, dass der Beruf des Soldaten ein attraktiver Job ist – und Nachwuchskräfte aktivieren.
„Es geht um die Bereitschaft, aktiv dabei zu sein“
Dabei sei es wichtig, neben der militärischen Landesverteidigung auch die geistige Landesverteidigung voranzubringen. Denn zusätzlich zur allgemeinen Zustimmung zum Militär und seinen Aufgaben geht es, laut Härtinger, um die Bereitschaft aktiv dabei zu sein. „Zentral dabei ist es, Personal zu finden, dieses aber auch langfristig zu binden. Pensionsabgänge lassen sich berechnen, spontane Austritte, teilweise gut ausgebildeter Fachkräfte, jedoch leider nicht. Ich möchte Interessierten versichern, wir sind ein sehr guter Arbeitgeber – zusätzlich zum Gehalt bieten wir Vergünstigungen wie Sport, Verpflegung und flexible Arbeitszeiten“, erklärt Militärkommandant Härtinger.
Mehr „Anwärter“ als im vergangenen Jahr
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hat im Aufbauplan 2032+ nicht nur einen Schwerpunkt auf Beschaffungen und Infrastruktur gelegt, sondern eben auch auf Personalaufbau. Die Entwicklung „marschiert“ dabei in Niederösterreich derzeit in die richtige Richtung: 927 Anwärter begannen zuletzt die Kaderausbildung – fast doppelt so viele wie im vergangenen Jahr, 219 (11 Frauen) davon aus Niederösterreich. Mit 105 neuen Fähnrichen in der Offiziersausbildung, davon 27 aus NÖ (eine Frau), kann das Heer eine Steigerung gegenüber 98 im Jahr 2024 verzeichnen.
Attraktive Arbeitsplätze, Chancen für Lehrlinge
Und es geht bei Weitem nicht nur um die kämpfende Truppe: Im Einsatzbereich des Militärkommandos NÖ wurden im heurigen Jahr rund 150 zivile Arbeitsplätze – vom Koch bis zum Arzt – ausgeschrieben, 20 konnten bisher noch nicht besetzt werden. Das heißt, nicht nur die rund 8000 jungen Männer, die beim Bundesheer gemustert werden, zählen zur Zielgruppe – sondern auch ausgebildete Fachkräfte und natürlich auch Frauen.
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