Kunst & Kulinarik:

Dem Tarn-Künstler auf der Fährte

Salzburg
22.07.2018 07:49

Der Salzburger Künstler Konrad Winter offenbart die Wirklichkeit erst auf den zweiten Blick: Seine Bilder zieren das Stiftskulinarium

Wer in Konrad Winters Bilderkosmos eintauchen möchte, muss schon genauer hinschauen. Der Salzburger gilt nämlich als Experte des Tarnens und Enttarnens.

Wenn man unmittelbar vor seinen Werken steht, erkennt man nämlich lediglich scharf voneinander abgegrenzte Farbflächen. Erst der nötige Abstand offenbart den Inhalt. Meist handelt es sich um „getarnte“ Landschaften, Bergwelten, Städte, Strände oder Parks.

Sein „Tarn-Prozess“ erinnert zunächst an digitale Visualisierungstechniken, aber anstatt unzähliger Pixel kommen bei ihm geschlossene Farbflächen zum Einsatz. Diese malt er allerdings nicht in Öl auf Leinwand, sondern mit Autolack auf Aluminium!

Ein Material, das seinen Grundthemen „Tourismus und Reisen“ entspricht. „Der Autolack transportiert die Vorstellung von A nach B zu kommen einfach perfekt“, so Winter, den sein nächster Trip ins Stiftskulinarium St. Peter führt.

Dort zeigt der Künstler während des Festspielsommers in Kooperation mit der Galerie Frey einen Querschnitt durch sein Schaffen, den es gestern bei der Eröffnung zu entlarven galt.

Mit dem Opernball, Hellbrunn oder der Schwarzstraße lagen Veronika Kirchmair und Claus Haslauer bei den Motiven nicht so daneben. Kein Wunder, so sind sie doch in Europas ältesten Restaurant die Gastgeber und trafen die Auswahl.

„Uns liegt es sehr am Herzen die Tradition mit der Moderne zu vereinen, deshalb bieten wir im Stiftskeller, der 803 erstmals urkundlich erwähnt wurde, der zeitgenössischen Kunst gerne eine Bühne.“

Auf die Fährte kam dem Tarn-Künstler aber auch Erzabt und Hausherr Korbinian Birnbacher, der die Eröffnung gestaltete. „Man kann die Bilder lediglich als schöne Dekoration, oder aber als Fenster in eine Wirklichkeit, die sich darin offenbart, sehen.“ Unser Lebensumfeld etwas rätselhaft ins Bild rückt Winter schon seit den 90ern, damals allerdings noch nicht mit Autolack, sondern mit selbst geschnitzten Radiergummi-Stempeln. Dass er jetzt im Stiftskulinarium St. Peter seine Werke serviert, liegt übrigens nicht nur am ehrwürdigen Ambiente, sondern auch an der erlesenen Weinkarte. „Mit dieser hat mich mein Galerist Peter Frey letztendlich dann geködert“, schmunzelte Winter.

Tina Laske
Tina Laske
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