Mikrofon war an

Verbündeter lästert über Berlusconi: “Wie ein Monarch”

Ausland
01.12.2009 21:06
Der Präsident der italienischen Abgeordnetenkammer, Gianfranco Fini (Bild, rechts), eigentlich ein Verbündeter von Ministerpräsident Silvio Berlusconi (links), hat bei einer Versammlung mit Vertrauten kräftig über den Regierungschef gelästert. Berlusconi verwechsle politische Führung mit "absoluter Monarchie", sagte Fini laut einer am Dienstag von der Tageszeitung "La Repubblica" veröffentlichten Aufzeichnung.

Das Gespräch war über ein Mikrofon mitgeschnitten worden, dem Fini keine Beachtung geschenkt hatte. Zwar genieße Berlusconi den Rückhalt der Bevölkerung und habe damit die Regierungsvollmacht, sagte Fini. Er leite aber daraus eine "Art Immunität gegenüber allen Kontrollorganen ab", ob es sich um die Gerichte, die Finanzaufsicht, den Staatschef oder das Parlament handle, fügte Fini im Gespräch mit dem Staatsanwalt von Pescara, Nicola Trifuoggi, hinzu. Berlusconi sei "einige Jahrtausende zu spät geboren", antwortete Trifuoggi. "Er wollte römischer Kaiser sein."

Bei einem privaten Gespräch habe er Berlusconi schon darauf hingewiesen, dass einem Monarchen wie dem französischen König Ludwig XVI. "der Kopf abgeschnitten" worden sei, erwiderte Fini. Berlusconi solle sich daher zurückhalten. Fini erinnerte auch an die Worte eines jungen Parteifreundes "Wir sind alle nur zu Gast auf Erden, niemand lebt ewig" und fügte ironisch hinzu: "Wenn Silvio das hört, wird er wütend."

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