Krimi-Tipp:

Die Steiermark im „Kernölkrieg“

Steiermark
12.06.2018 09:00

Ein „Gamsbartmassaker“ und einen „Miederhosenmord“ hat die steirische Autorin Klaudia Blasl bereits verantwortet. Es scheint also nur logisch, dass sie in ihrem neuen Buch nun einen „Kernölkrieg“ vom Zaun bricht. Erneut gelingt ihr damit ein herzhafter steirischer Regionalkrimi.

Damischtal nennt Klaudia Blasl die fiktive steirische Region, in der sie nun schon zum dritten Mal zum kriminalistischen Rundumschlag ansetzt. Denn als geldgierige Politiker und skrupellose Immobilienhaie in der Region ein Kraftwerk planen, ruft das nicht nur den Widerstand der Bevölkerung auf den Plan, sondern auch einen perfiden Mörder: Zwei Tote werden innerhalb kürzester Zeit im Bach gefunden und Revierinspektor Kapplhofer muss ausrücken - wie immer eher widerwillig.

Verendet sind die beiden Opfer an vergiftetem Schilcher. Und der Giftmord ist ohnehin eine besondere Spezialität von Klaudia Blasl, die mit ihrem Partner im Burgenland lebt. Da wundert es nicht, dass im August mit „111 tödliche Pflanzen, die man kennen muss“ ein nicht ganz unironisches Nachschlagwerk aus ihrer Feder erscheint. Dessen Titel deutet auch auf Blasls zweite Eigenheit als Krimi-Autorin hin: der satirische Grundton, den alle ihre Buchprojekte haben.

Und so ist auch der „Kernölkrieg“ nichts für all jene, die bierernste oder düstere Krimis bevorzugen. Aber wer etwa die herzhaft-deftigen Bücher von Wolf Haas mag, der wird sich auch bei Klaudia Blasl wunderbar (un)wohl fühlen.

Weitere Krimi-Empfehlungen

  • In die dunklen Ecken der Seele dringt die Wiener Autorin Michaela Kastel in ihrem gefeierten Debüt „So dunkel der Wald“ vor. Sie schildert das Schicksal von Kindern, die in die Fänge eines psychopatischen Kinderschänders geraten. Während im Inneren die Kinder an einer Befreiung scheitern, nähert sich von außen eine junge Ermittlerin dem Verbrecher an. Kastel liest am 13. Juni in der Steiermärkischen Landesbibliothek aus dem ausgeklügelten psychologischen Thriller. (emons Verlag, 304 Seiten, 18,50 €)
  • Johann Allacher schickt den Langzeitstudenten Erki, der gern mal zu tief ins Glas schaut, wieder auf eine kriminalistische Reise durch die Musikstadt Wien. Ausschweifend beschreibt er seine Figuren und Milieus - „Der Knochentandler“ ist etwas für Genießer, die auf ein bisschen Spannung zugunsten vieler Anekdoten gerne verzichten. (emons Verlag, 256 Seiten, 11,30 €)

  • Das Tempo, in dem Andreas Gruber neue Thriller vorlegt, ist halsbrecherisch. Wenige Monate bevor mit „Rachewinter“ der dritte Teil seiner Bestseller-Reihe auf den Markt kommt, veröffentlicht er mit „Die Engelsmühle“ den zweiten Teil der Reihe um Privatdetektiv Peter Hogart, der sich auf die Spuren eines Videos begibt, das einen Mord dokumentieren soll. (Goldmann, 384 Seiten, 10,30 €)

  • Ein Bratschist wird im Linzer Konzerthaus tot aufgefunden - erdrosselt von einer Saite. Und ein blindes Mädchen wird auf offener Straße entführt. In Thomas Baums „Tödliche Fälschung“ lauern spannungsgeladene Details nach jedem Kapitel. Kurzweilig verstrickt er seine Charaktere in ein Netz aus Rätseln, die sich langsam lüften. (Haymon, 312 S., 12,95 €)

Hannah Michaeler und Christoph Hartner

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