Nagerplage

Biber-Attacke: Haslach stellt nun Warnschild auf

Oberösterreich
09.06.2018 06:06

„Biberfamilie, Vorsicht beim Baden“ - nach dem „Krone“-Bericht über ein aggressives Biberweibchen, das einem badenden Hund den Rücken aufschlitzte, stellt die Stadtgemeinde Haslach an der Mühl ein Warnschild auf. Auch Rohrbach stöhnt unter der Nagerplage. Dort verbot das Gericht den Abschuss der Biber.

„Der Tierarzt hat mich 260 Euro gekostet. Das hat sich ausgezahlt!“, ist Karin M. (52) aus Haslach nach dem Biber-Angriff auf ihren sechsjährigen Schäferhundmischling „George“ verständlicherweise sauer. Die Marktgemeinde Haslach hat inzwischen reagiert. Weil die Biber beim Flussbad an der großen Mühl aktiv sind, wird nun dort ein Warnschild mit dem Text ,Biberfamilie, Vorsicht beim Baden’ aufgestellt, berichtet Amtsleiter Gustav Bauer der „OÖ-Krone“.

Biber lassen die Wogen hochgehen
In der benachbarten Bezirksstadt Rohrbach lassen die Biber schon seit längerem die Wogen hoch gehen. Im so genannten Pöschlteich hinter der neuen Bezirkshauptmannschaft leben bis zu zehn Nager und sind mittlerweile derart wenig menschenscheu, dass sich bereits ein richtiger Teichtourismus herausgebildet hat, frei nach dem Motto „Gemma Biber schauen“. Im Vorjahr hat dort ein Nager den Deutsch Drahthaar-Vorsteherhund eines örtlichen Jägers angegriffen.

Anrainer sind sauer
Die Anrainer leiden unter den Bibern. Sie haben auf Anraten der Stadtgemeinde ihre Anwesen mit elektrischen Zäunen gegen die Plagegeister gesichert. Die Bäume rund um den Teich wurden mit Maschendraht versehen. Elisabeth Leitner, Leiterin der Anlagenabteilung bei der BH Rohrbach, erklärt: „Das Landesverwaltungsgericht hat die Entnahme - also Absiedlung oder Bejagung - der streng geschützten Biber verboten. Eine erlaubte Vergrämungsmaßnahme wollte die Stadtgemeinde Rohrbach nicht.“

Jäger sind schmerzbefreit
Die Jäger sehen die Causa tiefenentspannt, so Bezirksjägermeister Martin Eisschiel im Interview.

„Krone“: Sie sehen die Biberplage im Bezirk gelassen.
Martin Eisschiel: Ich bin echt froh, dass er kein jagdbares Wild ist, sonst müssten wir Jäger für die Schäden aufkommen, und ein Abschuss wäre auch problematisch, weil wir da wieder ein negatives Image bekommen würden.

„Krone“: Sie sind auch Landwirt und Waldbesitzer.
Eisschiel: Aus dieser Warte sehe ich die große Biberpopulation im Bezirk schon kritisch, weil ich ja mitbekomme, wie groß die Schäden sind.

„Krone“: Der Biber ist strengstens naturgeschützt.
Eisschiel: Man darf ihn höchstens vergrämen, zum Beispiel Wasser ablassen und den Bau wegbaggern. Aber das kostet, und es ist nicht sicher, ob die Maßnahme länger wirkt.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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