Einvernahmen beendet
Bluttat am Golan: UN-Soldaten vor Freispruch?
Die Ermittlungen der Bundesheer-Kommission zum hochbrisanten Golan-Video über das Massaker an syrischen Polizisten gehen ins Finale. Einvernahmen des Filmers („Es war eine dienstliche Anweisung“) und seiner Blauhelm-Kameraden sind abgeschlossen. Insider gehen davon aus, dass unsere Soldaten straffrei bleiben.
Wie ausführlich berichtet, hatten österreichische Soldaten der UN-Friedensmission auf dem Golan den tödlichen Hinterhalt von Schmugglern für syrische Geheimdienstpolizisten in der entmilitarisierten Zone 2012 mitgefilmt. Nur wenige Monate später erfolgte dann der Abzug des rot-weiß-roten Kontingents aus dem Brennpunkt-Gebiet. Wie lebensgefährlich die Situation im Nahen Osten auch aktuell ist, belegt das Raketenduell zwischen Iran und Israel.
Vorwürfe wie unterlassene Hilfeleistung und dass die neun Opfer ohne Warnung wissentlich in den Tod geschickt wurden, stehen jedenfalls seit dem Auftauchen des Videos im Raum. Neben der Staatsanwaltschaft Wien ermittelt auch eine von FPÖ-Verteidigungsminister Mario Kunasek eingesetzte Untersuchungskommission.
Heeresinterne Ermittlungen abgeschlossen
Die heeresinternen Nachforschungen sind mit den Einvernahmen des heimischen Wachpostens hinter der Kamera und der anderen beschuldigten rot-weiß-roten Blauhelme nun weitgehend abgeschlossen. Demnach gab es für die Aufnahme eine dienstliche Anweisung.
In den nächsten Wochen werden jetzt die rechtlichen Aspekte des Golan-Videos geprüft. Anfang Juni soll das Ergebnis dann der Öffentlichkeit präsentiert werden. Wie aber jetzt schon durchsickert, dürften unsere Soldaten wohl mit einem Freispruch davonkommen, also straffrei ausgehen. Denn eine allfällige Anklage hätte ja auch hochpolitische Folgen für alle künftigen UN-Missionen ...
Christoph Budin, Kronen Zeitung
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