"Sturer Tiroler"

Didi Constantini zieht seine Linie weiter durch

Fußball
06.10.2009 15:05
Trotz aller Diskussionen steht ÖFB-Teamchef Didi Constantini weiterhin zu seinem Verzicht auf Ex-ÖFB-Kapitän Andreas Ivanschitz. Der 54-Jährige rechtfertigte am Dienstag im Rahmen des ÖFB-Trainingslagers in Seefeld einmal mehr seine Vorgehensweise, den im Moment in starker Form spielenden Mainz-Legionär für die abschließenden WM-Qualifikationspartien am Samstag gegen Litauen und am darauffolgenden Mittwoch gegen Frankreich nicht zu berücksichtigen.

"Ich habe mich entschlossen, dass ich zu diesem Kader halte und ihm weiter die Chance gebe. Dazu stehe ich und das werde ich durchziehen", betonte Constantini. Von der Diskussion, ob Ivanschitz tatsächlich einen Stammplatz forderte, ist der Coach schon etwas genervt. "Ich habe meine Version, er hat seine Version. Ich lasse es dahingestellt, was stimmt", sagte Constantini, der nach eigenen Angaben angesichts einiger Berichte zu diesem Thema immer mehr zum "sturen Tiroler" wird.

"Habe Ivanschitz den Mainzern empfohlen"
Erst seine Unterstützung habe Ivanschitz überhaupt das Wiedererstarken in Mainz ermöglicht, behauptete Constantini. "Ich habe ihn den Mainzern empfohlen, als guten Techniker und als Spieler, der einen guten Pass nach vorne spielt. Ich habe ihnen gesagt, wenn er hängend in der Mitte spielt, kann er ihnen helfen. Wenn ich ihn nicht empfohlen hätte, hätten sie ihn in Mainz nicht genommen." Er freue sich über das schöne Ivanschitz-Tor zuletzt gegen Hoffenheim, "aber die Frage ist, ob er schon Kraft für 90 Minuten hat".

Constantini will weiter am "Jugendstil" festhalten
Sollte seine Kaderpolitik nicht den gewünschten Erfolg bringen, werde er dafür die Verantwortung tragen. "Jeder Trainer hat sein Ablaufdatum, auch ich. Aber bis meines greift, mache ich das, was ich für richtig halte", meinte Constantini. Für richtig hält es der Tiroler nach wie vor, am "Jugendstil" festzuhalten. "Wir haben mit der ehemaligen Nationalmannschaft in vier WM-Quali-Spielen vier Punkte gemacht, mit der neuen, unroutinierten Mannschaft in vier Spielen sieben Punkte." Angesichts der Tatsache, dass Österreich seit zwölf Jahren keine Qualifikation für ein Turnier geschafft hat, "können wir es ja einmal so probieren".

Bestandteil der Constantini-Philosophie ist auch das Festhalten an gewissen Spielern, die im Moment bei ihren Vereinen nur selten zum Zug kommen - dazu zählt etwa Erwin Hoffer. "In der Vergangenheit sind sicher mehr Spieler einberufen worden, die bei ihren Klubs nicht gespielt haben", erklärte Constantini.

Ekrem Dag darf auf Teamdebüt hoffen
Ein anderer ÖFB-Legionär darf sich berechtigte Hoffnungen auf seinen ersten Einsatz in der österreichischen Nationalmannschaft machen. Nach dem Ausfall von Andreas Hölzl könnte der Besiktas-Legionär Ekrem Dag dessen Platz rechts im Mittelfeld einnehmen und damit nach Aleksandar Dragovic, Yasin Pehlivan, Julian Baumgartlinger, Jakob Jantscher, Daniel Beichler und Christopher Trimmel zum siebenten Debütanten unter Teamchef Dietmar Constantini avancieren.

Im Gegensatz zu den bisherigen Neulingen seit dem Amtsantritt des Tiroler Trainers ist Dag mit seinen 28 Jahren ein Spätberufener. 2005 wechselte er von Sturm Graz zu Gaziantepspor, im Vorjahr gelang der Sprung zu Besiktas Istanbul, wo er sich auf Anhieb ein Stammleiberl erkämpfte und das Double holte. Jüngster persönlicher Höhepunkt war ein sehenswerter Treffer in der Champions League beim 1:2 auswärts gegen ZSKA Moskau.

"Litauer ungefähr in unserer Preisklasse"
Bei allen Personaldiskussionen war der Teamchef aber auch bemüht, die anstehende Partie am Tivoli neu gegen Litauen mehr in den Mittelpunkt zu stellen. "Die Litauer sind ungefähr in unserer Preisklasse. Mich freut es als Tiroler, dass wir in Innsbruck spielen, noch dazu, weil ich praktisch bei diesem Stadion aufgewachsen bin", sagte Constantini vor jener Partie, in der das ÖFB-Team mit einem Sieg bereits vorzeitig den Endrang drei in Gruppe 7 fixieren könnte.

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(Bild: KMM)



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