Olympia-Kommentar

Gold für unsere Anna Veith! Uuups, doch nicht!

Olympia
17.02.2018 07:46

Was für ein Ski-Märchen, was für ein Sieg! Viele heimische Medien haben sich bereits mit Jubelmeldungen überschlagen - auch wir auf krone.at -, ehe die tschechische Snowboard-Spezialistin Ester Ledecka für die wohl größte Olympia-Sensation aller Zeiten gesorgt hat und Veith die Goldene noch um eine Hundertstel abgeluchst hat. Bei den Medien ist Tempo oft genauso entscheidend wie auf der Skipiste, um die Leser/Seher/Hörer schnellstmöglich mit den Infos zu sorgen. Via Social Media verbeitet man die News in der gleichen Sekunde. Auch, wenn es in diesem Fall nach hinten losgegangen ist.

"Wo bekomme ich die News besonders schnell?", fragt man sich als Fan. "Wie kann man als Medium schnellstmöglich mit der Story rauskommen?", fragt man sich als Journalist.

Wenn man bei Ski-Rennen immer auf den allerletzten Läufer warten würde, wäre man für seine User nicht sehr interessant, könnten sie die Story über den Champion schon oft eine gute Stunde vorher woanders bekommen. Man verlässt sich als Journalist auf die Erfahrung von mehreren hundert Skirennen, um abschätzen zu können, wann es vertretbar ist, den Führenden als Sieger zu feiern.

Nicht nur bei Online-Medien, auch im Radio und im TV wurde Anna Veith schon als Siegerin gefeiert. Auch sie hatte in den Interviews keinen Zweifel daran. Der berühmte Satz "Noch ist nichts fix", ist auch ihr nicht in den Sinn gekommen.

Als letzte der Favoritinnen hatte Veith die Bestzeit in den Schnee geknallt. Und die Läuferinnen danach hat man auch noch abgewartet. Ehe sich Kommentatoren, Experten, Redakteure und selbst Kolleginnen von Veith und Anna selbst sicher gewesen sind: Die Goldmedaille ist fix!

Auch die Sensationssiegerin aus Tschechien, die bis zu ihrem heutigen Goldtag auf dem Snowboard schon wesentlich mehr erreicht hat, Ester Ledecka, konnte es noch Minuten nach ihrer Fahrt nicht glauben, dachte gar an einen Fehler der Zeitnehmung.

Was lehrt uns diese Mega-Sensation? Dass der Sport einfach unfassbar schön ist. Sensationen wie diese sind das Salz in der Suppe. Auch, wenn es einem die patriotische Suppe einmal versalzen mag, alles kommt zurück im Sport. Und: Der Sport ist auch im Jahr 2018 nicht absolut planbar. Expertisen treffen zwar sehr oft zu - abr eben nicht immer. Selbst bei Olympischen Spielen.

Max Mahdalik
Max Mahdalik
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