„Wenn ein Bankmitarbeiter auch nur einen Euro Kundengeld unberechtigt einstreift, ist das ein Skandal“, sagt Direktor Lorenz Kumer, menschlich enttäuscht von seinem langjährigen Kollegen und als Chef natürlich wütend über den Wirbel, den der Fall verursacht. „Es geht um eine relativ hohe Summe. Untersuchungen laufen noch. Fakt ist aber, dass wir keinerlei Möglichkeit hatten, die Malversationen früher zu entdecken.“
Denn der Verdächtige soll das Geld von Sparbüchern behoben haben, die oft jahrelang nicht verwendet wurden. Erst als ein Besitzer selbst in der Filiale Behebungen durchführen wollte, fielen die ersten Fehlbuchungen auf.
Rätselraten über Motiv
Die Posojilnica habe sofort reagiert, erst das Gespräch mit dem Betroffenen gesucht, dann gleich Anzeige erstattet. Über das Motiv herrscht Rätselraten. Von einer Spielsucht sei nichts bekannt, der langjährige Mitarbeiter hätte sich zu den Vorwürfen auch nicht geäußert. Man habe ihn fristlos entlassen. „Opfer, von denen wir wissen, sind bereits entschädigt worden“, so Kumer.
Man werde auch alle Kunden des Geldinstituts informieren, sodass Sparbücher im Zweifelsfall überprüft werden können. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen ebenfalls aufgenommen, wie Sprecher Helmut Jamnig bestätigt: „Es könnte um mehrere hunderttausend Euro gehen.“ Auf Untreue stehen übrigens bis zu zehn Jahre Gefängnis.
von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"
Symbolbild
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