Seit Ende Mai versuchten die Ermittler nun, Licht ins Netzwerk des Mannes und seiner Subunternehmer zu bringen: Der seit Jahren in der Lebensversicherungsbranche tätige Mann hatte ab Mitte 2007 in mehreren Bundesländern sieben Personen im Alter zwischen 29 und 44 Jahren als Subvermittler für den betrügerischen Verkauf von Lebensversicherungen rekrutiert.
10.000-Euro-Rendite versprochen
Der Niederösterreicher und die Subvermittler verkauften danach Lebensversicherungen an mehr als 200 Kunden, den Großteil der Abschlüsse führte der Makler durch. Den Versicherungsnehmern, die für eine siebenjährige Laufzeit nur eine einzige Prämie bezahlten, wurde eine Rendite von mindestens 10.000 Euro versprochen. Einkommen und Vermögen der Kunden wurden "geschönt", um höhere Provisionen vom Finanzdienstleister zu erhalten.
Vorschüsse von Finanzdienstleister erhalten
Der Makler kassierte dann für diese Versicherungsabschlüsse von einem deutschen Finanzdienstleister Provisionsvorschüsse in Höhe von knapp 1,3 Millionen Euro. Um den Betrug zu verschleiern, wurde in Form eines "Geldkarussells" die Hälfte des Vorschusses an die Kunden, den Dienstleister und an Dritte zurücküberwiesen. Die Verwaltung der Abschlüsse erledigte die 48-jährige Frau des Maklers.
Makler prellte auch Subvermittler
Der Makler prellte freilich auch seine Subvermittler, indem er ihnen nur einen Bruchteil der ihnen zustehenden Provisionen ausbezahlte. Die Kriminalisten des Landeskriminalamtes forschten bis September alle Subvermittler sowie 13 Versicherungsnehmer aus, die beim "Finanzkarussell" mitgemacht hatten: Sie wurden wegen gewerbsmäßigen Betrugs angezeigt.
Gesamtschaden in Höhe von 750.000 Euro
Nach dem Zusammenbruch dieses Finanzierungssystem im November 2008 setzte der 54-Jährige über eine Lebensversicherungsanstalt in Liechtenstein seine Betrügereien fort. Bis zu seiner Verhaftung entstand ein Gesamtschaden von rund 750.000 Euro. Nachdem er in der U-Haft zum Großteil geständig war, wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt.
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