Rassismus-Debatte
Obama bedauert zu harten Rüffel an Polizei
Mit seinem Presseauftritt bemühte sich Obama um Schadensbegrenzung. Sein Polizisten-Rüffel war von politischen Gegnern, aber auch in vielen US-Medien als einseitige Parteinahme kritisiert worden. Im Mittelpunkt der Affäre steht der schwarze Harvard-Professor Henry-Louis Gates, der die Tür zu seiner eigenen Wohnung aufgebrochen hatte. Die Polizei nahm ihn daraufhin kurzzeitig wegen Einbruchsverdacht fest. Der Professor warf den Beamten rassistische Vorurteile vor, der Streit eskalierte öffentlich.
Obama: "Auf beiden Seiten Überreaktionen"
Obama hatte der Polizei in der Affäre zunächst "dummes Verhalten" attestiert. Er räumte nun ein, dass er mit seiner Kritik an der Polizei des Ortes Cambridge "leider" den Eindruck erweckt habe, er wolle die Beamten "verleumden", dies sei aber nie seine Absicht gewesen. Er glaube, dass es in der Angelegenheit um den vermeintlichen Einbruch auf beiden Seiten "Überreaktionen" gegeben habe. Dies habe er auch im Gespräch mit dem Polizisten klar gemacht. Der Beamte, der Gates festnahm, sei ein "hervorragender Polizist und guter Mann".
Die Diskussion in den Medien über Obamas Bemerkungen überschattete sein Werben um die Gesundheitsreform, die eigentliches Thema der Pressekonferenz am Mittwochabend war, auf der Obama seine Kritik an der Polizei geäußert hatte. "Niemand hat in den vergangenen zwei Tagen der Gesundheitsreform große Aufmerksamkeit geschenkt", sagte Obama nun. Er habe mit seinen Worten "zu dem Medienwirbel beigetragen", bedauerte der Präsident.
Polizei verteidigt Vorgehen
Der umstrittene Polizeieinsatz hatte begonnen, als Nachbarn die Beamten zum Haus des Professors gerufen hatten, als dieser seine Tür wegen eines defekten Schlosses aufgebrochen hatte. Gates beklagte, die Beamten hätten ihn aus seinem eigenen Haus zur Wache geschleppt. Die Polizisten machten hingegen geltend, der Professor habe während ihres Einsatzes "randaliert" und nicht nachgewiesen, dass er der Bewohner des Hauses sei.
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