Die Betreibergesellschaft des Stadions macht gar kein Hehl daraus, auf Zuschüsse angewiesen zu sein. Die Kosten allein für die Verwaltung des Komplexes liegen bei jährlich rund 800.000 Euro, dem stehen jedoch nur veranschlagte Einnahmen von 400.000 Euro gegenüber.
Immense Kosten fallen der Stadt durch den nicht erfolgten Rückbau des Stadions auf 12.000 Plätze an. Rund 250.000 Euro monatlich kostet derzeit allein das Bestehen des Oberrangs des EM-Stadions. Der Grund: Die Stahlkonstruktion war wegen des ursprünglich geplanten kurzfristigen Bestehens lediglich gemietet worden.
Oberrang müsste gekauft werden
Jetzt fällt die Mietvariante der Stadt allerdings auf den Kopf, und der Oberrang müsste gekauft werden. Damit ist das Problem allerdings noch nicht gelöst, da das "Provisorium" auch noch technisch verstärkt werden müsste.
Der "Hauptmieter" im Stadion - SK Austria Kärnten - ist ebenfalls auf die öffentliche Hand angewiesen. Die Landeshauptstadt und das Land Kärnten unterstützen den Fußballclub mit je 500.000 Euro an Zuschüssen für "Infrastrukturkosten". Ohne diese Subventionen hätte der Club kaum Überlebenschancen.
Wird das Stadion abgerissen?
Offen ist die Frage, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) Probleme bereiten könnte. Eine Genehmigung gibt es lediglich für die Rückbauvariante, nicht für den derzeit bestehenden Komplex. Ein entsprechendes UVP-Feststellungsverfahren ist noch im Gange, mit unsicherem Ausgang. Rein rechtlich könnte sogar ein Abriss verfügt werden. Dass es dazu kommt, gilt aber als ausgesprochen unwahrscheinlich.
Unsicher ist nach wie vor, wie viele Sitzplätze im Oval verbleiben sollen. Hieß es einmal, es würden rund 22.000 Sitze im Stadion belassen, war kurz darauf wieder von 30.000 Hartschalen die Rede. Die Entscheidung steht noch aus.
Heizung ursprünglich nicht eingebaut
Eine Lösung gibt es immerhin für das Problem der fehlenden Rasenheizung. Die Heizung war ursprünglich nicht eingebaut worden, weil nach der EURO ein Kunstrasen geplant war. Erst als der Politik dämmerte, dass ohne Naturrasen kein prestigeträchtiges Länderspiel in Klagenfurt möglich wäre, schwenkte man auf Natur zurück.
Die nun fehlende Heizung wird derzeit - wiederum mit enormem Kostenaufwand - nachgerüstet.
Auch von den Fanzonen in Klagenfurt ist nichts übrig geblieben, sieht man von den finanziellen Löchern in der Stadtkasse ab. Das einzig sichtbare Vermächtnis der EURO 2008 ist neben dem EM-Stadion der neu gestaltete Neue Platz vor dem Klagenfurter Rathaus.
Die Sanierung wäre ohnehin notwendig gewesen, ohne das Großereignis wäre das Projekt aber wohl später und nicht ganz so teuer ausgefallen. Immerhin wurde in die Neugestaltung die Summe von 8,8 Millionen Euro investiert.
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