Ausnahmezustand

100.000 Wolfsburger bei großer Meisterfeier

Fußball
24.05.2009 15:06
VW-Aufsichtsrat Ferdinand Piech im Cabrio mit Torjäger Grafite, Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff an der Seite von Torhüter Diego Benaglio - so feierte der neue deutsche Meister VfL Wolfsburg mit einem Autocorso den Titel. Fast 100.000 Menschen verwandelten die Autostadt in der Nacht auf Sonntag in eine Partymeile.

Meistertrainer Felix Magath wurde trotz des anstehenden Wechsels zu Schalke 04 als Vater des ersten Bundesliga-Triumphs der Vereinsgeschichte gefeiert. Er trug sich wie die Spieler ins Goldene Buch der Stadt ein, präsentierte anschließend die Meisterschale auf einer Bühne vor dem Rathaus und genoss das Bad in der Menge der jubelnden Fans.

Veh soll Erfolgslauf fortsetzen
Dass Armin Veh Nachfolger Magaths wird, bestätigte Clubpräsident Hans-Dieter Pötsch noch am Samstagabend in einem TV-Interview. Der frühere Meister-Coach des VfB Stuttgart soll am Montag in Wolfsburg präsentiert werden. Wie in Stuttgart soll der Augsburger Veh auch in Wolfsburg mit seinem Assistenten Alfons Higl zusammenarbeiten. Veh, der den VfB 2007 zum Titel geführt hatte, war am 23. November 2008 bei den Schwaben entlassen worden.

Während die Fans in Wolfsburg die Nacht zum Tage machten, zogen sich die Spieler und die Vertreter des Vereins in ein nobles Hotel zurück. Dort ging die Feier der Mannschaft nach einer Fernsehübertragung weiter. Der zu 100 Prozent VW gehörende Werksclub war 2006 und 2007 nur knapp dem Abstieg entronnen war und gewann nach nur zwei Jahren unter Trainer und Manager Magath den Titel. "Das ist für unser Land eine große Sache", betonte Ministerpräsident Wulff.

VW-Konzern will "Geschichte fortsetzen"
Der Volkswagen-Konzern wird seinen nunmehr namhaftesten Werbeträger trotz der Autokrise weiter voranschieben. "Wir werden mit aller Kraft daran arbeiten, diese Erfolgsgeschichte fortzusetzen", versprach Winterkorn. Nach der Top- Saison ist der Überraschungsmeister mit rund 25 Millionen Euro an garantierten Einnahmen ohnehin der große Gewinner.

Mehr zum großen Finale in der deutschen Meisterschaft findest du in der Infobox!

Auch bei Rekordmeister Bayern München erkannte man die Verdienste der Wolfsburger an. "Vor der Leistung von Felix Magath kann man nur den Hut ziehen", sagte Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge: "Wenn man so eine fantastische Rückrunde spielt, kann man nur gratulieren."

Bayern trotz Platz zwei halbwegs zufrieden
Die Bayern konnten sich letztlich sogar über Platz zwei freuen, mit dem wenigstens wieder die Eintrittskarte in die Champions League gelöst werden konnte. "Wir müssen nicht jedes Jahr deutscher Meister werden. Wir waren es 21 Mal, der VfL Wolfsburg ist es zum ersten Mal geworden. Das ist kein Beinbruch für uns", sagte Rummenigge.

"Ich habe zum ersten Mal gemerkt, dass man sich auch über einen zweiten Platz freuen kann. Das habe ich damals bei meiner Bayern-Zeit nicht so empfunden. Damals hatte die Vize-Meisterschaft so einen bitteren Beigeschmack", sagte der Fünf-Spiele-Trainer (13 von 15 möglichen Punkten), der sich nach dem 2:1-Sieg in Stuttgart ganz alleine vor der Kurve von den Münchner Fans feiern ließ.

Heynckes hört auf - oder doch nicht?
Ich habe meine Mission erfüllt. Es hat mir großen Spaß gemacht, und ich danke auch den Spielern", sagte der Coach, für den der FC Bayern auch in Zukunft das "Nonplusultra" bleibt. Nun warte die Pension, gänzlich ausschließen wollte Heynckes, der jetzt noch in vier Freundschaftsspielen den Rekordmeister dirigieren wird, ein Comeback auf der Trainerbank eines großen Clubs allerdings nicht. "Ich bin kein Mensch, der jetzt sagt, das war's. Normalerweise möchte ich meine Trainerlaufbahn beenden, aber vielleicht braucht man mich irgendwann wieder mal", sagte er.

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(Bild: KMM)



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