Bachmann-Preis

Clarissa Stadler moderiert 33. Literturtage

Kärnten
15.04.2009 12:48
Die ORF-Moderatorin Clarissa Stadler (Bild) wird die 33. Tage der deutschsprachigen Literatur von 25. bis 28. Juni in Klagenfurt moderieren. Stadler folgt auf Dieter Moor, der im vergangenen Jahr mit seiner Art der Moderation für heftige Debatten gesorgt hatte. Die 2008 erstmals durchgeführte mehrsprachige Verbreitung der Texte via Internet wird ausgebaut. Der erste Versuch sei ein "durchschlagender Erfolg" gewesen, sagte ORF-Landesdirektor Willy Haslitzer am Mittwoch bei einem Pressegespräch.

Rund 470.000 Zugriffe auf die in sechs Sprachen übersetzten Texte, Autorenporträts und Jurydiskussionen wurden registriert. "Wir werden das daher noch ausbauen", kündigte Haslitzer an. Dieses Jahr kommt zu Französisch, Italienisch, Englisch, Spanisch, Slowenisch und Tschechisch auch noch Kroatisch dazu. 

Diese Erweiterung hat auch damit zu tun, dass die Hypo Group Alpe Adria als Sponsor eingestiegen ist, für die Kroatien der wichtigste Auslandsmarkt darstellt. Der Publikumspreis, der über Internet-Abstimmung ermittelt wird, trägt daher auch dieses Jahr den Namen der Bank. Die Kooperation wurde vorerst für ein Jahr abgeschlossen, über die Höhe der finanziellen Unterstützung wollte Noch-Hypo-Chef Tilo Berlin nichts sagen.

Mehrsprachigkeit als Erfolgsgarant
Die mehrsprachige Internet-Schiene hat jedenfalls ungeahnte Folgen gezeitigt. So wird Markus Orths' Roman "Das Zimmermädchen", mit dem er im Vorjahr den mit 10.000 Euro dotierten Telekom-Austria-Preis gewonnen hat, bereits wenige Monate nach seinem Erscheinen in mindestens acht Sprachen übersetzt.

"Das ist für einen deutschsprachigen Autor total ungewöhnlich", sagte Orths. Initialzündung sei in praktisch allen Fällen die Übersetzung des beim Wettbewerb gelesenen Romanausschnitts im Internet gewesen. "Auch Bachmann-Preisträger Tilman Rammstedt hat bereits Übersetzungen in mehreren Sprachen fixiert", berichtete Orths. Üblicherweise müsse man heilfroh sein, irgendeinen ausländischen Verlag für ein deutschsprachiges Buch zu interessieren, in Spanien hätten hingegen drei Verlage um die Rechte gerittert, in Frankreich und den Niederlanden seien es jeweils zwei gewesen.

Für Haslitzer ist dieses Echo ein Beweis, dass das Interesse an deutschsprachiger Literatur sehr wohl vorhanden sei, auch außerhalb der Sprachgrenzen: "Diese zu überwinden, ist unser Ziel, und das unterscheidet den Bachmann-Wettbewerb von allen anderen Veranstaltungen dieser Art."

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