EURO gefährdet

Platini stellt Ukraine und Polen die Rute ins Fenster

Fußball
26.09.2008 17:01
Das Exekutivkomitee des europäischen Fußball-Verbandes UEFA hat am Freitag in Bordeaux einen Warnschuss in Richtung der EURO-2012-Ausrichter Polen und Ukraine abgegeben, von einer Verlegung des Turniers in ein anderes Land aber abgesehen. Zwar wurden die beiden Nationen vorläufig als Gastgeber bestätigt, UEFA-Präsident Michel Platini stellte den Polen und Ukrainern aber auch die Rute ins Fenster. "Das Exekutivkomitee hat die Bereitschaft der UEFA zur Organisation der EURO 2012 in Polen und der Ukraine bestätigt, doch gleichzeitig auch betont, dass eine Reihe von Bedingungen erfüllt werden müssen, um das Projekt voranzubringen", erklärte der Franzose auf einer Pressekonferenz nach der Sitzung.

In den vergangenen Wochen und Monaten war spekuliert worden, dass die kommende Europameisterschaft an einen anderen Staat vergeben werden könnte, weil die beiden Ausrichter bei Stadion- und Infrastruktur-Projekten weit hinter dem Zeitplan hinterherhinken.

Gefahr für Polen und Ukraine nicht gebannt
Trotz des vorläufigen Vertrauensbeweises seitens der UEFA ist die Gefahr für Polen und die Ukraine aber noch nicht gebannt - so meinte etwa Platini auf die Frage, ob das Turnier doch noch in einem anderen Land über die Bühne gehen könnte: "Ja. Die Fertigstellung der Stadien in Kiew und Warschau bleibt ein essenzielles Element des gesamten Projekts. Ohne diese Stadien können wir kein Turnier haben", betonte der UEFA-Chef, forderte auch verstärkte Bemühungen bei der Errichtung von Hotels und Flughäfen und schloss nicht aus, dass die Endrunde nur in sechs Stadien gespielt werden und die Anzahl von polnischen und ukrainischen Austragungsstädten differieren könnte.

Grigorij Surkis, der Präsident des ukrainischen Verbandes, zeigte sich nach der Sitzung des Exekutivkomitees erleichtert. "Ich bin glücklich mit dieser Entscheidung. Das bedeutet, dass wir mit unseren Vorbereitungen fortfahren können." Ähnlich äußerte sich Zbigniew Kozminski, der Sprecher des polnischen Verbandes. "Wir sehen uns bestätigt, dass die Vorbereitungen in Polen nach Plan verlaufen", sagte Kozminski.

EURO 2016 erstmals mit 24 Teams
Das Exekutivkomitee der UEFA hat in Bordeaux außerdem die EM-Reform abgesegnet. Ab 2016 werden 24 statt 16 Teams an der EURO-Endrunde teilnehmen. Die 24 Mannschaften werden in sechs Vierer-Gruppen eingeteilt, die Top Zwei jedes Pools sowie die vier besten Drittplatzierten steigen ins Achtelfinale auf. Danach folgen Viertel-und Halbfinale sowie das Endspiel. Die EURO war seit dem Turnier 1996 in England mit 16 statt 8 Teilnehmern ausgetragen worden. Durch die Reform wird die EM 51 statt bisher 31 Partien umfassen, das Turnier wird 29 bis 31 Tage dauern. Durch die historische Entscheidung will die UEFA den fußballerischen Mittelständlern und Kleinen eine deutlich größere Chance zur Qualifikation für eine EM-Endrunde bieten.

Aus dem UEFA-Cup wird die "Europa League"
Auch für den UEFA-Cup wurde ein neues Format beschlossen: Der Cup-Bewerb soll durch eine zentrale Vermarktung den teilnehmenden Mannschaften ab der kommenden Saison höhere Einnahmen bescheren. Der Wettbewerb soll künftig unter dem Namen "Europa League" laufen. Ein einheitlicher, zentral vermarkteter TV-Vertrag, ein Namens- und ein Ballsponsor sowie ein einheitliches Logo sollen den zuletzt im Schatten der Champions League stehenden Europacup-Bewerb attraktiver machen.

Ab der Saison 2009/10 wird auch der Modus erneuert. 48 Mannschaften werden in zwölf Gruppen zu je vier Teams in Hin- und Rückspiel gegeneinander antreten. Die Gruppensieger und Zweitplatzierten qualifizieren sich für die K.o-Runde, in der auch die acht Gruppendritten aus der Champions League einsteigen. Diese Entscheidungen hatte das UEFA-Exekutivkomitee bereits bei seiner Sitzung im Dezember 2007 in Luzern getroffen und damit die Ablöse des Formats mit 40 Mannschaften in Fünfergruppen und je zwei Heim- und Auswärtsspielen eingeleitet.

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(Bild: KMM)



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