Alitalia-Turbulenzen

Flugpersonal stimmt Rettungsplan zu

Ausland
29.09.2008 16:02
Die letzte Hürde ist bewältigt: Auch die Flugbegleiter der Alitalia haben am Montag dem Rettungsplan für die bankrotte Alitalia zugestimmt. Die Verbände der Flugbegleiter SDL und AVIA unterzeichneten nach langwierigen Verhandlungen den Rettungsplan und den neuen Arbeitsvertrag. "Wir haben unterzeichnet, doch es gibt nichts zum Feiern. Es ist ein schmerzhafter Moment für uns alle", sagte AVIA-Chef, Antonio Di Vietri.

"Wir haben aus Verantwortungsbewusstsein gefeiert, doch es ist eine schwierige Phase. Jeder dritte Kollege wird seine Stelle verlieren. Viele andere werden umziehen müssen, um ihren Job zu retten", sagte Di Vietri.

Damit hat die Investorengruppe CAI, die die Alitalia übernehmen und retten will, die letzte Hürde bestanden. Die Gewerkschaften und die Pilotenverbände haben dem Plan bereits letzte Woche zugestimmt. Medienberichten zufolge könnte die neue Alitalia bereits am 1. November aus der Taufe gehoben werden.

Streichung von über 3.000 Jobs
Der Rettungsplan der Alitalia sieht die Streichung von 3.250 Jobs vor. Die neue Alitalia soll 12.500 Mitarbeiter beschäftigen. Die rund 900 Flugkapitäne werden einen Managervertrag erhalten, die Piloten Verträge wie das übrige Personal. Die größten Gewerkschaften stimmten schon am Donnerstag dem Rettungsplan zu, nachdem sie von CAI-Geschäftsführer Rocco Sabelli die Garantie erhalten hatten, dass das Bordpersonal der Alitalia keine drastischen Gehaltskürzungen erleiden werde.

EU-Kommission muss Rettungsplan erst zustimmen
Um die Zustimmung der EU-Kommission zum Rettungsplan zu bekommen, muss die CAI belegen, dass die alte und die neue Alitalia zwei verschiedene Gesellschaften sein werden und es sich nicht um die bloße Abtretung eines Unternehmenszweigs handle. Wenn Brüssel die Diskontinuität nicht anerkennt, müsste die CAI auch die Altschulden der Alitalia übernehmen.

Ausländische Airlines als Partner im Gespräch
Im Gespräch ist weiterhin eine Kapitalbeteiligung einer ausländischen Airline als Minderheitsaktionär. Hier konkurrierten die Air France-KLM und die Deutsche Lufthansa. Partner soll jene Fluglinie werden, die mehr anbietet, lautet der Plan der Investorengruppe. Regierungschef Silvio Berlusconi will sich Zeit nehmen und zusammen mit CAI-Chef Roberto Colaninno beide Optionen bewerten.

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