Fünf Athleten nimmt Pointner nach Russland mit. Gregor Schlierenzauer, Thomas Diethart, Andi Kofler, Michael Hayböck – und Thomas Morgenstern. "Wir haben mit 'Schlieri', 'Morgi' und Diethart drei Saisonsieger", erklärt Pointner, "Kofler hat die Generalprobe auf der Kleinschanze letzte Saison in Sotschi gewonnen, Hayböck einen Stockerlplatz im Gepäck. Nach den zwei Trainings am Donnerstag und am Freitag werde ich aus dem Bauch heraus über die Aufstellung entscheiden." Vielsagender Nachsatz: "Ja, ich gehe fest davon aus, dass Thomas im Aufgebot stehen wird." Kofler und Hayböck sind wohl die "Wackelkandidaten", vier dürfen am Sonntag ran.
Vor 22 Tagen in der Intensivstation
Noch vor 22 Tagen war Pointner bei Morgi in der Intensivstation, in die er mit Kopfverletzungen und einer Lungenquetschung eingeliefert worden war, gestanden. "Ich habe ihn gefragt, ob er überhaupt noch einmal in seinem Leben skispringen wird. Mir ist aber schnell klar geworden, dass er nicht irgendwann wieder springen will, sondern so schnell wie menschenmöglich. Also in Sotschi."
Bester Springer der Saison
Und jetzt ist Morgenstern für Pointner sogar für eine Medaille gut. "Thomas ist für mich der beste Springer in dieser Saison, hatte aber leider zwei schwere Stürze. Und er ist jetzt genauso stark wie vor dem Sturz am Kulm. Deshalb zählt er für mich in Sotschi zu den Top-Favoriten." Eine unglaubliche Statusmeldung! "Ich kenne ihn über zehn Jahre", so Pointner, "Thomas hat schon viele unmögliche Dinge möglich gemacht!"
Kuttin bittet um Ruhe
Morgensterns persönlicher Trainer Heinz Kuttin erlebte die ersten drei Sprungeinheiten in Oberstdorf mit: "Phänomenal, dass er gleich wieder gesprungen ist. In Sotschi braucht Thomas dennoch so viel Ruhe wie möglich. Dann sind es sicher gute Spiele für ihn. Aber er muss mit seiner Kraft noch haushalten." Exakt 30 Tage werden am Sonntag seit "Morgis" Kulm-Crash vergangen sein - und der Kärntner könnte von der Intensivstation direkt auf den Olymp fliegen.
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