Stadt unter Wasser
China: Dutzende Tote nach heftigen Unwettern in Peking
Die Rekord-Regenfälle und Sturzfluten trafen mehr als sechs Millionen Einwohner. Nach Angaben von Meteorologen erlebte das Land mancherorts die schwersten Regenfälle seit Beginn der Aufzeichnungen 1951. In Peking mussten mehr als 65.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden, insgesamt mussten in der Region um die Hauptstadt rund 600.000 Bewohner ihre Häuser verlassen.
Am Flughafen von Peking saßen Zehntausende Passagiere fest, weitere 10.000 Touristen strandeten in einem beliebten Ausflugsort im benachbarten Bezirk Fangshan. Eine der wichtigsten Zufahrtstraßen von Peking blieb auch am Montag überflutet. Die Behörden gaben die Schäden mit insgesamt rund 10 Millionen Yuan (1,3 Millionen Euro) an. Der chinesische Wetterdienst sagte indessen weitere schwere Regenfälle für den Nordosten und den Südwesten des Landes voraus.
Heftige Kritik an Behörden
Zugleich wächst die Wut der Menschen über die nach ihrer Auffassung mangelnde Vorbereitung der Behörden. Bis Montagmorgen äußerten fast neun Millionen Internetnutzer unverhohlen ihren Ärger, dass die Behörden offenkundig selbst von dem Ausmaß der Überschwemmungen in der Hauptstadt überrascht worden seien und versäumt hätten, die Einwohner rechtzeitig zu warnen. Viele kritisierten zudem Pekings veraltetes Abwassersystem, das teilweise noch aus der Kaiserzeit stammt.
Ein Internetnutzer kommentierte die Katastrophenprävention der Behörden mit den Worten: "Peking wurde von einem riesigen Regensturm schachmatt gesetzt, die gesamte städtische Infrastruktur hat versagt - da gibt es nichts, auf das man stolz sein könnte."
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