Falscher Haftbefehl

Berlin: Mann springt von Balkon und stirbt

Ausland
21.07.2017 17:45

Zu einer folgenschweren Verwechslung ist es am Mittwoch während eines Polizeieinsatzes in Berlin gekommen: Ein 44-jähriger Mann sprang aus Angst vor einer Festnahme von seinem Balkon im vierten Stock. Durch den Sturz zog sich der Mann schwerste Verletzungen zu, an denen er wenig später verstarb. Erst danach stellte sich heraus, dass sich die Polizei vertan hatte: Ein Beamter sei am Bildschirm in der Zeile verrutscht und habe einen Haftbefehl durchgegeben, der eine andere Person betroffen habe, teilte die Polizei am Freitag mit.

Der 44-Jährige war gerade erst aus dem Gefängnis freigekommen, als die Polizei ihm am Mittwoch mitteilte, gegen ihn liege ein Haftbefehl wegen einer nicht gezahlten Geldstrafe von 1500 Euro vor. Weil er die Summe nicht zahlen konnte, musste der 44-Jährige davon ausgehen, erneut länger in Haft zu kommen, so die Polizei. Er sei deshalb auf den Balkon gegangen, um sich Kleidung vom Wäscheständer zu holen, habe sich dann aber plötzlich in die Tiefe gestürzt. Er kam schwer verletzt in eine Klinik, wo er trotz Not-Operation starb.

Beamter nach Fehler psychologisch betreut
Die Berliner Polizei zeigte sich wegen des tragischen Fehlers betroffen. Es handle sich um ein Missverständnis, das nach derzeitigem Ermittlungsstand auf menschlichem Versagen basiere. Der Beamte, der den Fehler gemacht hat, sowie seine Kollegen vom Einsatzort würden betreut, sagte ein Polizeisprecher. Der Vorfall werde intern intensiv aufgearbeitet, betonte man.

Die Polizisten waren vom Sohn des 44-Jährigen in einer anderen Sache zu der Wohnung gerufen worden. Eine Großmutter des 17-Jährigen sowie zwei Bekannte der Familie waren ebenfalls anwesend, als der Mann vom Balkon sprang. Die Bekannten gaben an, mit dem 44-Jährigen kurz zuvor Drogen konsumiert zu haben.

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