Nach Strafzettelflut

Reuttener Pfarrer zahlte die Strafen der Gläubigen

Tirol
29.05.2015 15:47
Man geht in die Kirche und bekommt dann auch noch einen Strafzettel aufgebrummt – so erging es am vergangenen Pfingstsonntag zahlreichen Gläubigen, die den Konfirmationsgottesdienst in der evangelischen Kirche in Reutte besuchten. Der Grund für das ärgerliche Zettelchen auf der Windschutzscheibe: Wegen der Parkplatznot vor und im näheren Umkreis des Gotteshauses parkten einige Besucher ihr Auto am Straßenrand. Und das ging einem Nachbarn augenscheinlich gehörig gegen den Strich.

Wer den offensichtlichen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung anzeigte – dass die Fahrzeuge dort nicht gesetzeskonform abgestellt waren, ist man sich auch seitens der Kirchenverantwortlichen bewusst – weiß man übrigens nicht. Dennoch hat man in der Pfarrkanzlei aber eine gewisse Vermutung. Es könnte sich um einen deutschen Nachbarn handeln, der die evangelische Religionsgemeinschaft bereits seit längerem regelrecht terrorisieren soll. "Sein Hauptproblem sind die Glocken. Diese stören ihn. Und das, obwohl die Glocken nur zu maximal zehn Anlässen im Monat läuten", weiß Pfarrer Mathias Stieger und fügt im "Krone"-Gespräch an: "Er hat auch schon meine Familie bedrängt. Meine Tochter fühlte sich sogar bedroht!"

Doch damit nicht genug. Er soll auch schon das eine oder andere Mal den Gottesdienst gestört haben, indem er während der Messe einfach laut zu schreien begann. Einmal musste sogar schon die Polizei anrücken. "Ich bin jetzt seit 22 Jahren hier und sowas habe ich noch nicht erlebt. Ältere Leute gehen oft schon mit einem unguten Gefühl in die Kirche, und das kann es doch nicht sein", ärgert sich Stieger.

Pfarre beglich Zechen

Zurück zu den Strafzetteln: Insgesamt zehn an der Zahl sammelte der Geistliche ein und übergab sie der Polizei. "Die Pfarre hat alles bezahlt", betont Stieger.

Und wie geht es nun weiter? "Man darf sich keinen geringsten Fehler erlauben, sonst hat man gleich eine Anzeige am Hals. Wir werden nun am Vorplatz der Kirche näher zusammenrücken und im Fall des Falles uns gegenseitig zuparken", so der Pfarrer abschließend.

Auch vor der Dekanatskirche Breitenwang sind Parkplätze rar gesät. Vor allem bei Begräbnissen komme es oft zu Engpässen und Anzeigen. BM Hanspeter Wagner und Dekan Franz Neuner raten, auf die Parkplätze beim Alten Gemeindehaus auszuweichen.

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