Hochwasserschutz

Außerfern: Dem Lech wird bald eine Falle gestellt

Tirol
31.03.2015 17:10
Im Außerfern steht ein millionenschweres und österreichweit einzigartiges Hochwasserschutzprojekt kurz vor dem Abschluss. Mit der "Geschiebefalle Hornberg" soll künftig der Lech auf Höhe Ehenbichl/Höfen seines mitführenden Gerölls "beraubt" werden – damit das Flussbett nicht mehr gefährlich hoch ansteigen kann.

Vielen Außerfernern vergeht ganz schnell das Lachen, wenn sie an die Jahre 1999 oder 2005 denken. Damals trat nämlich der Lech nach tagelangem strömenden Regen vielerorts über die Ufer – die Wassermassen kannten keine Grenzen, Keller und ganze Häuser wurden geflutet, teilweise sogar Existenzen ausgelöscht.

Schotterablagerungen sollen verhindert werden

Solche Katastrophen sollen nun der Vergangenheit angehören. Lange diskutiert, erfolgte 2012 der Start zum Bau der Geschiebefalle Hornberg. Die Idee dahinter: Von Weißenbach bis Lechaschau verläuft der Lech flach und die Fließgeschwindigkeit ist gering, wodurch große Schotterablagerungen entstehen. Diese mussten bisher regelmäßig entfernt werden, um Überschwemmungen zu verhindern. "Damit hatten nicht alle ihre Freude, vor allem hinsichtlich des Naturschutzes", weiß Wolfgang Klien, Chef des Wasserbauamtes Reutte. Künftig soll die Geschiebefalle das Geröll aufhalten. Dazu wurde ein zum Lech parallel verlaufendes Flussbett geschaffen. Dieses sorge für den weiterhin notwendigen, aber reduzierten Schottertransport. "Das alte Flussbett wurde mit einer Rampe verbaut, die das Wasser in den neuen Nebenarm umleitet. Sollte der Lech mehr Wasser führen, als das neue Flussbett aufnehmen kann, wird dieses samt Geschiebe über die Rampe in ein 700 Meter langes Ablagebecken schwappen. Eine weitere Schwelle sorgt dafür, dass das Geröll nicht weiter flussabwärts getrieben wird", erklärt Klien.

Fertigstellung noch im heurigen Herbst

Laut dem Experten können auf diese Weise künftig im Schnitt 50.000 Kubikmeter Geröll pro Jahr möglichst umweltschonend entnommen werden. Fertiggestellt wird die Geschiebefalle diesen Herbst. Die Kosten: rund 5,5 Millionen Euro.

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