Tier- & Naturschutz

Erfolgreiche Geburtenkontrolle für Wildpferde

Tierecke
27.02.2014 09:52
Die rund 1.000 freilebenden Pferde im Donaudelta beeinträchtigen das natürliche Gleichgewicht zwischen Tier- und Pflanzenwelt. Die "Vier Pfoten" versuchen seit dem vergangenen Herbst, die Vermehrung der Pferde mit humanen Methoden einzudämmen, um sowohl das Gebiet als auch die Pferdepopulation zu schützen. Mittlerweile konnten 50 Stuten mit einem Immun-Kontrazeptivum geimpft werden.

Im Zuge von insgesamt vier Einsätzen zwischen Oktober 2013 und Jänner 2014 hat das "Vier Pfoten"-Team vor Ort die Stuten ausfindig gemacht, betäubt, untersucht, wenn nötig medizinisch behandelt und die Impfung verabreicht. Diese stoppt die Reproduktion der Pferde an einem entscheidenden Punkt: bei der Befruchtung der Eizelle. Die Impfung beeinträchtigt einen bereits vorhandenen Fötus nicht, stellt aber sicher, dass die Stute in der nächsten Paarungszeit nicht trächtig wird.

So wenig Stress wie möglich
Tierarzt Ovidiu Rosu berichtet: "Wir wollten bei den Pferden so wenig Stress wie möglich verursachen - keine leichte Aufgabe, aus großer Entfernung die Stuten zu identifizieren und die misstrauischen Tiere nicht durch unsere Anwesenheit zu verscheuchen." Doch die Anstrengungen haben sich bezahlt gemacht: Es wurden nicht nur 50 Stuten erstmalig geimpft, es konnte auch einigen bereits die Auffrischungsinjektion verabreicht werden.

Auch Futter für die Wildpferde
Um die kontrazeptive Wirkung aufrechtzuerhalten, müssen die Tiere nämlich jedes Jahr vor der Paarungszeit erneut geimpft werden, dies kann jedoch aus der Entfernung mithilfe eines Betäubungsgewehrs durchgeführt werden. Die Tiere müssen nicht erneut eingefangen und betäubt werden. Darüber hinaus verteilte das "Vier Pfoten"-Team im Jänner auch Futter an die Pferde – 400 Heuballen sollten den Tieren helfen, die kalte Jahreszeit besser zu überstehen.

"Arbeit ist große Herausforderung"
Aufgrund der positiven Bilanz wird das Geburtenkontroll-Programm fortgesetzt: Wenn die ersten 100 Stuten geimpft sind, soll die Zahl in der nächsten Saison ausgeweitet und die Auffrischungsinjektionen fortgesetzt werden. Robert Hengl, Leiter der Pferdeprojekt-Abteilung bei "Vier Pfoten": "Wir freuen uns sehr über den Zwischenstand, 50 Stuten erfolgreich geimpft zu haben, und sehen unsere Arbeit im Donaudelta als großartige Herausforderung, diesen wunderschönen Tieren zu helfen."

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