WAHNSINN! Dominic Thiem hat den nächsten Mega-Meilenstein in seiner Karriere gesetzt: Der 23-jährige Niederösterreicher besiegte im Halbfinale des ATP-500-Turniers sensationell den Weltranglisten-Ersten Andy Murray nach 2:13 Stunden mit 6:2, 3:6, 6:4 und qualifizierte sich damit für sein insgesamt zwölftes Finale auf der Tour. Im Endspiel am Sonntag (16 Uhr) trifft Thiem nun auf Rafael Nadal (ESP-3). Thiem kämpft um seinen zweiten Saison-Titel nach Rio de Janeiro bzw. den neunten insgesamt.
Er ist der dritte Österreicher nach Thomas Muster (1996 gegen Pete Sampras) und Jürgen Melzer (2010 gegen Rafael Nadal) dem es gelungen ist, eine regierende Nummer eins der Tennis-Welt zu schlagen. Muster hat übrigens 1995 und 1996 in Barcelona triumphiert, Thiem könnte ihm am Sonntag nachfolgen. Mit dem Finaleinzug hat der Schützling von Günter Bresnik 300 ATP-Zähler sowie ein Preisgeld von brutto 227.585 Dollar (208.220,49 Euro) sicher.
Im ATP-Ranking bringt Thiem nur ein Finalsieg eine Verbesserung um einen Platz auf Position acht, im Race 2017 ist er schon jetzt Vierter und könnte Stan Wawrinka auch noch überholen. Der Siegerscheck, der am Sonntag vergeben wird, ist auf eine Summe von 464.260 Dollar brutto (424.757,55 Euro) ausgestellt. Thiem hat übrigens erst vor Kurzem die Sechs-Millionen-Dollar-Preisgeldmarke (ebenfalls vor Abzug von Steuern) durchbrochen.
Thiem war nach seinem Triumph über Murray besonders damit zufrieden, wie er sich nach der Schwächephase von Mitte des zweiten Satzes bis nach dem ersten Game des dritten mental wieder fing. "Bei 0:1 war ich schon ziemlich bedient, muss ich sagen, aber ich bin mental sehr gut zurückgekommen. Ich habe dann richtig gut gespielt und gleich das Rebreak gemacht. Dann war eh alles offen." Thiem profitierte vom verpatzten Start des Schotten - wie er auch selbst zugab.
"Man muss ehrlich sagen, dass er wirklich schwach begonnen hat. Da habe ich nicht viel dazu machen müssen. Mitte zweiter Satz ist es ein offenes Match geworden", stellte der Weltranglisten-Neunte fest. "Heute habe ich das glücklichere Ende gehabt, aber natürlich kann man so einen Sieg nicht erwarten. Trotzdem bin ich mittlerweile in einer Situation, in der ich jetzt gegen keinen Gegner mehr reingehe und sage: 'Ja ich will ein paar Games holen', sondern ich gehe in jedes Match und will es gewinnen."
Der Sieg über Murray war sein bester Sieg in diesem Jahr und auch sein erster über einen Top-Ten-Spieler 2017. "Das war ein großer Schritt vorwärts heute." Schon bald lag der Fokus aber auf dem Endspiel, das Thiem sein 4. Duell mit Nadal bringt. "Murray und er sind zwei komplett andere Spielertypen. Das Tempo der Schläge und die Aggressivität waren echt okay heute, das muss ich auf jeden Fall wieder machen. Ich muss schauen, dass ich derjenige bin, der am Drücker ist, was schwer genug ist gegen ihn", so Thiem.
Denn sobald Nadal in den Ballwechseln das Kommando übernimmt, wird es schwierig. "Dann kommt man nicht mehr aus seinen Klauen raus", bestätigte er. "Ich darf mich nicht zu sehr in die Defensive drängen lassen." Thiem freut sich auf das Duell mit Nadal, den er 2016 in Buenos Aires auf Sand mit 7:6 im dritten Satz bezwungen hat. "Er ist ein anderer Spieler als damals und sieht auf dem Court auch anders aus", sieht Thiem beim neunfachen French-Open-Sieger, seit Kurzem zehnfachen Monte-Carlo-Champion und auch in Barcelona auf seinen 10. Titel losgehenden Nadal eine klare Steigerung.
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Endstand bei Dominic Thiem vs. Andy Murray - 6:2, 3:6, 6:4
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