Sechs Jahre Bauzeit

Salzburger Hauptbahnhof feierlich eröffnet

Österreich
07.11.2014 13:07
Auf den Tag genau sechs Jahre nach dem Spatenstich ist am Freitag der neue Salzburger Hauptbahnhof mit einem Festakt offiziell eröffnet worden. Der teils neue, teils generalsanierte Bau wurde von Erzbischof Franz Lackner und dem evangelischen Superintendenten für Salzburg und Tirol, Olivier Dantine, gesegnet. Für täglich 25.000 Bahngäste geht damit eine lange Zeit an Beeinträchtigungen zu Ende.

Nach den Bahnhofshauptgebäuden wurde als letzter Baustein am Freitag der neue Zugang im Stadtteil Schallmoos mit Kiss-and-ride-Zone, Flugdach und einer Garage für 600 Fahrräder fertiggestellt und eröffnet. Am Nachmittag gab es für Besucher und Bahngäste ein großes Fest.

38,4 Kilometer Pfähle im Boden versenkt
Bei einem Rundgang präsentierte das deutsch-österreichische Architektenduo Klaus Kada und Gerhard Wittfeld am Freitag den neuen Bahnhof. Aus dem einstigen Kopfbahnhof sei ein moderner Durchgangsbahnhof geworden. "Das steht auch für ein zusammengerücktes Europa", so Wittfeld.

Auch technisch war die Umsetzung nicht ganz einfach. Der Bahnhof ist im weichen Salzburger Seeton schwimmend gelagert, für ein stabiles Fundament wurden in Summe 38,4 Kilometer Pfähle aus Gusseisen in den Boden gerammt oder gebohrt. Die historische Stahlhalle aus dem Jahr 1908 wurde komplett zerlegt, renoviert und wieder aufgebaut. "Und dass ein Projekt am Anfang mit 250 Millionen Euro budgetiert ist und am Ende nicht mehr kostet, ist heute auch nicht selbstverständlich", so Wittfeld.

Prominenz lobt Projekt in höchsten Tönen
Die geladene Politprominenz zeigte sich durchwegs begeistert von dem Projekt: Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden sprach von einem "Schmuckstück", der bayrische Staatssekretär für Verkehr, Gerhard Eck, nannte den Bahnhof einen "Leuchtturm mit Vorbildwirkung". Landeshauptmann Wilfried Haslauer lobte den Bau als "Visitenkarte für Salzburg" - nicht ohne auf eine Reihe von Projekten zu verweisen, die noch auf Schiene zu bringen seien, etwa das lange geplante dritte Gleis über die Grenze nach Freilassing, den S-Bahn-Nordast Richtung Straßwalchen, die ÖBB-Hochleistungsstrecke im Flachgau und den Bau einer Regionalstadtbahn.

Verkehrsminister Alois Stöger bezeichnete den neuen Bahnhof als Teil eines Gesamtnetzwerkes - aus österreichischer wie europäischer Sicht. Die Bahn werde in Zukunft zum wichtigsten Dienstleister umweltfreundlicher Mobilität werden. "Dazu müssen wir, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, aber mehr investieren."

Umbau "nicht immer ganz einfach"
ÖBB-Chef Christian Kern sprach von einer Investition in die Zukunft und bedankte sich nicht nur bei allen am Bau beteiligten Akteuren, sondern vor allem bei den Kunden: "Der Umbau bei Vollbetrieb ist für die Reisenden nicht immer ganz einfach gewesen." Um Menschen für die Bahn zu begeistern, seien aber nicht nur attraktive Züge, sondern auch attraktive Bahnhöfe nötig.

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