Stronach-Kritik

“Gewerkschaften überverwaltet – und haben Paläste”

Österreich
10.06.2013 09:50
Frank Stronach hat am Sonntagabend heftige Kritik an den Gewerkschaften geübt - aber gleichzeitig seinen Klubchef Robert Lugar zurückgepfiffen. Er habe nie gesagt, dass man Gewerkschaften nicht brauche, so wie es Lugar vor einigen Wochen kommuniziert hatte. "Sie sind wichtig, aber sie sind überverwaltet, haben Paläste und müssen sich ändern", sagte Stronach in der ORF-Sendung "Im Zentrum".

Dass Lugar gefordert hatte, die Sozialpartner auf Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer zu reduzieren, also auf die Gewerkschaften und die Landwirtschaftskammer zu verzichten, schmeckte dem Neo-Politiker ganz und gar nicht. Er habe diesen Vorschlag nicht gemacht, so Stronach. Er lasse "alle sprechen, ich binde keinen Maulkorb um" - und er habe nicht mitgelesen, weil "ich war nicht da", antwortete er auf die Frage, ob er Lugars Meinung denn nicht teile.

Aber der Parteigründer stellte doch klar: Letztlich gelte, was er sage, "ich vertrete das Team Stronach". Und: "Ich lege die Regeln fest, und ich habe immer gesagt, dass die Gesellschaft ausbalanciert sein muss und es Arbeitervertretungen geben muss."

Kritik an der Gewerkschaft hatte er allerdings genügend anzubringen: Sie nehme den Arbeitern 200 Millionen Euro ab, die Verwaltung sei zu groß. Alle müssten sich ändern, wichtig sei, wie man Arbeitsplätze schaffen und erhalten könne.

Foglar: "Wir haben keine Paläste"
Dies konnte ÖGB-Präsident Erich Foglar nicht unwidersprochen lassen: Die 200 Millionen seien die Mitgliedsbeiträge der 1,2 Millionen freiwilligen Mitglieder, die Gewerkschaft habe keine "Paläste", sondern normale Bürogebäude - und das meiste, was sie ausgebe, gebe sie für die Mitglieder aus.

Stronach bezweifelte die Freiwilligkeit - und auf Foglars Widerspruch, dass es keine Zwangsmitgliedschaft gebe, schwenkte er auf Kritik an der Parteibuchwirtschaft um. Es sei "umheimlicher Druck da, in Niederösterreich zum Beispiel musst ein schwarzes Parteibuch haben, in Wien ein rotes, sonst kommst ned weiter".

Was genau geändert werden müsste an Gesetzen zur Gewerkschaft, konnte Stronach auf Anhieb allerdings nicht sagen. Alles müsse durchleuchtet werden, sagte er nur, und bot an, eine Beratungsfirma zu bezahlen, die erheben soll, um wie viel man die Gewerkschaft reduzieren könnte.

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