"Gesundheitsproblem"

Verkehrslärm beeinträchtigt jeden 4. Österreicher

Österreich
30.04.2014 06:00
Jeder vierte Österreicher fühlt sich von Verkehrslärm beeinträchtigt. Die größten Ruhestörer sind Autos, Lkws sowie Motorräder und Mopeds. Das zeigt eine Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) unter Berufung auf Daten der Statistik Austria, die anlässlich des internationalen Tages gegen Lärm veröffentlicht wurde.

Demnach fühlen sich hierzulande rund 1,75 Millionen Menschen über 15 Jahre durch Verkehrslärm in ihrem Wohnumfeld beeinträchtigt. An zweiter Stelle liegen zu laute Nachbarn, die für 469.500 ein Ärgernis sind. Fast 230.000 Personen werden von Baustellenlärm belästigt, fast 100.000 stört der Lärm von benachbarten Lokalen. In Summe fühlen sich rund 2,8 Millionen Menschen in ihrem Wohnbereich durch Lärm beeinträchtigt.

"Dauerhafte Lärmbelästigung macht krank"
"Verkehrslärm ist ein großes Gesundheitsproblem. Dauerhafte Lärmbelastung macht krank", sagte VCÖ-Expertin Bettina Urbanek. Das Herzinfarktrisiko ist entlang von stark befahrenen Straßen deutlich höher als in ruhigen Gebieten. Auch das Schlaganfallrisiko steigt.

Schlafstörungen, Bluthochdruck und mangelnde Konzentrationsfähigkeit seien weitere Folgen. Eine dauerhafte Lärmbelastung von 65 Dezibel und mehr gelte als gesundheitsschädlich. Laut VCÖ weisen viele stark befahrene Straßen eine Belastung von über 75 Dezibel auf.

"Zunehmender Lkw-Verkehr erhöht Lärmbelästigung"
Laut dem Club werden rund 1,37 Millionen Menschen in ihrem Wohnbereich durch den Lärm von Autos, Lastern, Bussen, Motorrädern und Mopeds beeinträchtigt. "Der nun wieder zunehmende Lkw-Verkehr erhöht auch die Lärmbelastung. Je schneller Lkws fahren und je mehr Lkws unterwegs sind, umso größer die Belastung für die Anrainer", so Urbanek.

Zwar gibt es in Österreich seit dem Jahr 1996 ein Nachtfahrverbot für Lastwagen, doch sind Fahrzeuge, die als "lärmarm" gelten, ausgenommen. Und mittlerweile fallen laut dem VCÖ fast alle Lastwagen in diese Kategorie. Hinter dem Kfz-Verkehr liegt jener von Flugzeugen, fast 168.000 Österreicher leiden darunter. Die Eisenbahn stört 146.500 Menschen, der städtische öffentliche Verkehr 61.500.

Niedrigere Tempolimits für mehr Ruhe
Abhilfe würden niedrigere Tempolimits verschaffen, so der VCÖ. Durch 30 statt 50 km/h kann die Lärmbelastung um fünf Dezibel gesenkt werden: Schon eine Verringerung um drei Dezibel wird als Halbierung des Verkehrs wahrgenommen. "Die Zeitverzögerung durch niedrigere Tempolimits ist in Summe gering, für die Anrainer ist es aber ein großer Gewinn an Gesundheit und Lebensqualität", so Urbanek.

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