Fäulnisgeruch durchzieht die Räume in dem desolaten Wohnhaus in der Schreberstraße. Vor dem Hauseingang stapeln sich die Besitztümer der ehemaligen Bewohner in großen Säcken. Bauarbeiter bringen Kleidung, Handtücher und Staubsauger, aber auch Bilder und Bücher - also den gesamten Hausrat - nach unten.
"Die ehemaligen Mieter können sich diese Woche aussuchen, was sie mitnehmen. Nach der Explosion im Vorjahr durften sie ja nur für eine Viertelstunde zurück in ihre Wohnungen, um Wertsachen und Dokumente zu holen. Mehr hat der Statiker damals wegen der Einsturzgefahr nicht erlaubt", erklärt Nikolaus Stadler, Chef der Linzer GWG-Hausverwaltung, warum die Ex-Mieter erst knapp vor dem Abriss ihr eigenes Hab und Gut zurückbekommen.
Ex-Mieterin: "Zwei Hiobsbotschaften an einem Tag"
"Ich hab' nach der Explosion nur Schmuck, Geld und meine Dokumente herausholen können, durfte nur ins Schlafzimmer", berichtet Barbara L. (47), die direkt neben jener Wohnung lebte, in der es zur Explosion gekommen war. Zum Zeitpunkt der Detonation lag die 47-Jährige (kleines Bild) gerade im Spital. "Damals wurde bei mir ein Tumor entdeckt. Das waren zwei Hiobsbotschaften an einem Tag. Aber sonst wäre ich wahrscheinlich umgekommen", so L.
Einen besonderen Dank möchte die 47-Jährige ihrer Versicherung aussprechen: "Die hat total schnell reagiert: Eine Woche nach dem Unglück hab' ich 10.000 Euro als Nothilfe am Konto gehabt. Bei anderen Mietern aus dem Haus ist es weit nicht so glatt gelaufen, das weiß ich." Auch mit ihrer neuen Unterbringung ist L. mehr als zufrieden. "Die ist sogar günstiger als meine alte Wohnung. Für mich passt alles", erklärt die 47-Jährige.
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