Nach Todesschuss

Polizeibeamte stehen wieder im Dienst

Niederösterreich
21.08.2009 16:15
Die beiden Polizeibeamten, gegen die im Zusammenhang mit dem in einem Kremser Supermarkt erschossenen 14-Jährigen ermittelt wird, stehen wieder im Dienst. Das bestätigte am Freitag das Landespolizeikommando Niederösterreich. Unterdessen verteidigte die Oberstaatsanwaltschaft (OStA) Wien die Verlängerung der U-Haft über den mutmaßlichen Komplizen des 14-Jährigen. Kritik an der angeblichen Unangemessenheit der Haft wurde entschieden zurückgewiesen.

OStA-Sprecherin Ilse-Maria Vrabl-Sanda räumte ein, dass es im gegenständlichen Fall nicht ganz einfach sei, der Öffentlichkeit den Haftgrund Tatbegehungsgefahr begreiflich zu machen. An der Rechtmäßigkeit der U-Haft bestehe dennoch kein Zweifel: "Der 17-Jährige ist kein unbeschriebenes Blatt." Zudem werde gegen ihn wegen einer ganzen Einbruchsserie ermittelt.

"17-Jähriger gestand vier Einbrüche"
"Der Jugendliche soll in jüngster Vergangenheit insgesamt vier Einbrüche begangen haben, wozu er auch geständig ist", betonte Vrabl-Sanda. Neben dem nächtlichen Einbruchsversuch in den Supermarkt soll er in ein weiteres Geschäft und in zwei Lokale eingedrungen sein. Der Sohn rumänischer Einwanderer dürfte diese Straftaten zumindest teilweise mit jenem 26-jährigen Rumänen begangen haben, der den 17-Jährigen und den 14-Jährigen in der Nacht zum 5. August zum Kremser Supermarkt chauffiert hatte.

Dort wurden die Jugendlichen von den beiden Polizeibeamten überrascht. Die Uniformierten machten von ihren Dienstwaffen Gebrauch, weil sie laut eigenen Angaben von den Vermummten mit einer Gartenharke und einem Schraubenzieher bedroht bzw. angegriffen worden seien.

Polizeibeamte stehen wieder im (Innen)Dienst
Mittlerweile sind die Beamten, gegen die wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Umständen ermittelt wird, offenbar wieder dienstfähig und werden im Innendienst eingesetzt. "Die beiden versehen vorerst keinen exekutiven Dienst und werden auch nicht in Krems eingesetzt", erklärte Anton Haumer, Sprecher des Landespolizeikommandos Niederösterreich. An welchem Ort und in welcher Funktion die beiden im Einsatz sind, wollte der Sprecher nicht bekanntgeben: "Sie nehmen nach wie vor anlassbezogen psychologische Hilfe in Anspruch."

Auf die Frage, wie lange die Beamten an ihrem derzeitigen Arbeitsplatz verbleiben werden, meinte Haumer: "Diesbezüglich wurde kein Zeitplan festgelegt." Es gelte die Ergebnisse der Tatrekonstruktion abzuwarten, die Ende der kommenden Woche in dem Supermarkt stattfinden wird. "Ich gehe davon aus, dass die beiden Kollegen geladen und daran auch teilnehmen werden", sagte Haumer.

Mutmaßlicher Komplize "fit genug" für Tatrekonstruktion
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich auch der inhaftierte 17-Jährige an der Tatrekonstruktion beteiligen, der ja behauptet, er und sein Freund hätten sich bereits auf der Flucht befunden, als die Schüsse fielen. Laut Peter Steiner, Leiter der Justizanstalt Krems, wäre der Jugendliche dazu gesundheitlich auf jeden Fall in der Lage: "Das Krankenhaus hat ihn als gesund abgeschrieben. Er braucht keine Gehhilfe mehr. Er ist voll mobil." Ein Außenstehender käme nie auf die Idee, dass der junge Mann vor zwei Wochen angeschossen wurde, wenn man ihm beim Sich-Fortbewegen zusehe, so Steiner.

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