Brief an Obama

9/11-Drahtzieher: USA selbst schuld an Anschlägen

Ausland
09.02.2017 12:52

Der selbst ernannte Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, Khalid Sheikh Mohammed, hat diese in einem langen Brief als "Schuld der USA" bezeichnet. Das 18-seitige Papier sei 2015 an den "Kopf der Schlange, Barack Obama", den Anführer "des Landes der Unterdrückung und der Tyrannei", adressiert, aber erst jetzt ausgehändigt worden, sagte Strafverteidiger David Nevin am Donnerstag. Mohammed wird im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba festgehalten, ihm droht die Todesstrafe.

"Mohammed hat bereits im Jahr 2014 begonnen, den Brief zu schreiben", so Nevin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Das Papier ist mit 8. Jänner 2015 datiert, erreichte das Weiße Haus aber erst zwei Jahre später in den letzten Tagen von Obamas Präsidentschaft. Laut Medienberichten hatte ein Militärrichter die Verantwortlichen im Gefangenenlager Guantanamo dazu aufgefordert, den Brief auszuhändigen.

"Es waren nicht wir, die am 11. September den Krieg gegen euch begonnen haben, ihr wart es und eure Diktatoren in unserem Land", schreibt Mohammed. Gott sei an diesem Tag auf der Seite der Flugzeugentführer gewesen. "Allah hat uns geholfen, 9/11 zu begehen, die kapitalistische Wirtschaft und all die Scheinheiligkeit eures Bekenntnisses zu Demokratie und Freiheit zu zerstören."

Mohammed, vermutlich ein Belutsche aus Pakistan, listet in dem Brief "die brutalen und grausamen Massaker" der USA auf, von den Atombomben auf die japanischen Großstädte Hiroshima und Nagasaki über den Vietnamkrieg bis hin zur Unterstützung der USA für Israel, das die Palästinenser unterdrücke.

Zudem betont Mohammed, dass er keine Angst vor der Todesstrafe habe. Wenn er zu lebenslanger Haft verurteilt werde, sei er froh, "den Rest meines Lebens allein in meiner Zelle Allah dienen zu können". Sollte er zum Tode verurteilt werden, "wäre ich noch froher, Allah treffen zu können - und Osama bin Laden".

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