Suizid oder Mord?

Tod von Kremlkritiker Beresowksi bleibt rätselhaft

Ausland
27.03.2014 20:21
Der Tod des russischen Oligarchen und Kremlkritikers Boris Beresowski in einem Haus bei London bleibt ungeklärt. In einer gerichtlichen Untersuchung wird die Todesursache offengelassen: Der untersuchende Richter erklärte am Donnerstag, es könne nicht zweifelsfrei festgestellt werden, ob sich Beresowski selbst das Leben genommen habe oder ob er umgebracht wurde.

Beresowskis Leiche war am 23. März vergangenen Jahres im Badezimmer des Hauses seiner Ex-Frau in der Grafschaft Berkshire unweit von London gefunden worden. Die gerichtsmedizinische Untersuchung hatte ergeben, dass er durch Strangulieren gestorben war. Die Polizei fand keine Kampfspuren, schloss aber zunächst trotzdem nicht aus, dass Dritte zu Beresowskis Tod beigetragen haben könnten.

Vor seinem Tod ein "gebrochener" Mann
Im Zuge der nunmehrigen Justizuntersuchung erklärten jedoch sowohl Beresowskis damaliger Leibwächter als auch sein persönlicher Assistent am Mittwoch, der Milliardär sei vor seinem Tod ein "gebrochener" Mann gewesen. Der Ex-Leibwächter sagte, sein Chefi habe sich ständig damit befasst, ob und wo er sich erhängen solle. Auch habe er andere Optionen wie Ertrinken, das Aufschneiden der Pulsadern oder eine Medikamentenüberdosis erwogen. Beresowkis persönlicher Mitarbeiter Michael Cotlick sagte: "Leider gibt es nur eine Erklärung - Selbstmord." Den Oligarchen hätten vor allem persönliche Probleme und Geldsorgen geplagt.

Die Scheidung von seiner zweiten Frau Galina Bescharowa im Jahr 2011 sei äußerst teuer gewesen, zudem habe er 2012 eine gerichtliche Auseinandersetzung gegen den Oligarchen Roman Abramovich verloren, was ebenfalls sehr kostspielig gewesen sei. Beresowski habe danach gesagt, jetzt sei er "der ärmste Mann der Welt". Kurz vor seinem Tod sei zudem seine Beziehung zu seiner letzten Partnerin, Elena Gorbunowa, zerbrochen.

Galt in Russland als Staatsfeind Nummer eins
Beresowski hatte in Russland zu einem milliardenschweren Vermögen gebracht und war zur Zeit von Präsident Boris Jelzin eng mit der politischen Elite in Moskau verbandelt. Später floh er unter Präsident Wladimir Putin ins britische Exil. In Abwesenheit war er in Russland mehrmals verurteilt worden und galt als Staatsfeind Nummer eins.

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