Plan des US-Militärs
Tapferkeitsmedaille für Soldaten, die nicht schießen
Dem Bericht der "Navy Times" zufolge wird der Vorschlag derzeit im Hauptquartier der ISAF-Schutztruppe in der afghanischen Hauptstadt Kabul diskutiert. "Die Idee passt zu unserem Vorgehen. Unsere Soldaten müssen jeden Tag großen Mut beweisen. In manchen Situationen erfordert Zurückhaltung ähnlich viel Disziplin und Mut wie im Kampfeinsatz", sagt Tadd Sholtis von der Air Force.
Eine Medaille für das Bemühen, eine Kampfhandlung zu vermeiden, wäre einzigartig. Laut Sholtis werde das Recht auf Selbstverteidigung auf alle Fälle geschützt: "Zurückhaltung in gefährlichen Situation zu fordern bedeutet nicht, dass unsere Truppen nicht zu den Waffen greifen dürfen, wenn sie es als notwendig erachten."
Die Idee zu einer Tapferkeitsmedaille für umsichtige Soldaten stammt von einem britischen General. Bereits im Vorjahr setzte der Chef der ISAF-Truppe, Stanley McChrystal, Prämien auf die Vermeidung von zivilen Opfern aus. Schließlich bringt das Töten von Unschuldigen die Bevölkerung noch mehr gegen die US-Truppen auf und stärkt gleichzeitig die Taliban. Allein im Vorjahr starben rund 2.400 Zivilisten in Afghanistan.
"Ermutigt nur den Feind"
US-Kriegsveteranen kritisieren den Plan des Militärs. Diese Auszeichnung würde unter den Soldaten Verwirrung stiften und sei ein schlechtes Signal. "Eine solche Medaille ermutigt nur den Feind und gefährdet das Leben von Amerikanern", befürchtet der Sprecher des Veteranenverbandes, Joe Davis.
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