Gipfel im Vatikan

Papst Franziskus traf vier Ex-Prostituierte

Ausland
10.04.2014 20:57
Papst Franziskus hat am Donnerstag vier ehemalige Prostituierte getroffen, die unter Polizeischutz leben. Das private Gespräch fand vor Beginn einer Konferenz gegen Menschenhandel im Vatikan statt, an dem sich auch der Heilige Vater beteiligt.

Die vier Prostituierten stammen aus Ungarn, der Tschechischen Republik, Argentinien und Chile. Franziskus ließ sich ihre Geschichte erzählen und ermutigte sie, das Trauma ihrer Erlebnisse zu bewältigen. Nach Medienangaben sind die Frauen von der organisierten Kriminalität ausgenützt worden, sie zeigten jedoch ihre Zuhälter an und leben seitdem unter Polizeischutz. Eine von ihnen wurde auch gezwungen, Drogen zu schmuggeln. Die Ex-Prostituierten bezeichneten das Treffen mit dem Papst als "bewegend".

Papst rief zum Kampf gegen Menschenhandel auf
Franziskus rief am Donnerstag zum verstärkten Kampf gegen Menschenhandel auf. Diesem "Verbrechen gegen die Menschheit" müsse mit vereinten Kräften begegnet werden, forderte der Papst vor den Teilnehmern der internationalen "Conference on Combating Human Trafficking" im Vatikan, die von der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales organisiert wird. An der am Mittwoch im Vatikan eröffneten zweitägigen Konferenz über Menschenhandel nahmen Vertreter von Polizei und Kirche aus 22 Ländern teil, darunter auch Mitarbeiter von Europol und Interpol.

Es handelt sich um das erste Gipfeltreffen dieser Art im Vatikan. Das Thema Menschenhandel liegt Papst Franziskus besonders am Herzen. In seiner Botschaft zum Weltflüchtlingstag, die bereits im vergangenen September veröffentlicht worden war, hatte Franziskus Menschenhandel und Sklavenarbeit angeprangert. Es sei "besorgniserregend", dass Sklavenarbeit heute eine "gültige Währung" sei, so Franziskus. Zugleich forderte er eine bessere internationale Zusammenarbeit in der Flüchtlingspolitik.

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