Rede in Moschee

Obama verurteilt Rhetorik gegen Muslime

Ausland
03.02.2016 21:17

US-Präsident Barack Obama hat die "unverzeihliche" Rhetorik von Politikern gegen Muslime kritisiert - und damit kaum verhohlen den rechtspopulistischen Wahlkampf des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump angegriffen. Solch eine Rhetorik habe "in unserem Land keinen Platz", erklärte Obama am Mittwoch in Baltimore im US-BUndesstaat Maryland während seines allerersten Besuchs in einer Moschee.

Trump hatte im Dezember eine Schließung der US-Grenzen für Muslime gefordert. Obama kritisierte nun das "schwer verzerrte Bild", das viele Medien und Filme von Muslimen zeichneten. Viel zu oft verwechselten Menschen die Taten von Attentätern mit den Überzeugungen der gesamten Religion. "Der Angriff auf einen Glauben ist der Angriff auf all unsere Glauben", betonte der US-Präsident in einer sehr emotionalen Rede. Obamas Großvater war selbst Muslim, daher auch der zweite Vorname des US-Staatschefs, Hussein.

Politische Lager sind tief gespalten
Die angespannte Stimmung gegenüber Muslimen lässt die politischen Lager im US-Wahlkampf auseinanderdriften. Das geht auch aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Forschungsinstituts Pew Research Center hervor. Die Mehrheit unter den Anhängern der konservativ ausgerichteten Republikaner wünscht sich demnach, dass sich der nächste Präsident unverblümt und kritisch zum Islam äußert (65 Prozent). Darunter halten mehr als 60 Prozent Trump oder Ted Cruz für einen guten Präsidenten. Bei den Demokraten von Amtsinhaber Obama mahnt die Mehrheit zur Vorsicht gegenüber pauschaler Kritik (70 Prozent).

Etwa die Hälfte der befragten Republikaner ist der Meinung, dass "einige" Muslime anti-amerikanisch eingestellt seien. Bei den Demokraten glauben das nur 34 Prozent. Im Jahr 2002 lag der Anteil in beiden politischen Lagern noch gleich hoch - bei rund 35 Prozent.

Ein Prozent der US-Bevölkerung ist muslimisch
In einer Frage sind sich Demokraten und Republikaner einig: Diskriminierung gegenüber muslimischen US-Bürgern nimmt zu. Dieser Meinung sind rund drei Viertel aller Befragten. Nur etwa ein Prozent der US-Bevölkerung ist muslimisch.

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