"Sehr bedauerlich"

Nordkorea lässt Ban Ki Moon nicht einreisen

Ausland
20.05.2015 07:43
Nordkorea hat seine Zustimmung für einen Besuch von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon zurückgenommen. Ban nannte diesen Schritt am Mittwoch "sehr bedauerlich". Er wollte am Donnerstag den innerkoreanischen Industriepark Kaesong besuchen. Dabei sollte es sich allerdings nicht um eine diplomatische Mission handeln, sondern um die Besichtigung des Fabrikkomplexes im weithin abgeschotteten Nordkorea.

In einer Rede in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul erklärte Ban, dass die Behörden der Volksrepublik Nordkorea über diplomatische Kanäle wissen haben lassen, dass sie "ihre Entscheidung, mich den Kaesong-Industriepark besuchen zu lassen, revidieren". Und er ergänzte: "Es gab keine Erklärung für diesen Wandel in letzter Minute." Trotzdem meinte er: "Das Kaesong-Projekt ist ein Gewinn für beide Seiten. Es symbolisiert den guten Weg, die Vorteile des Nordens und des Südens zum gegenseitigen Wohlergehen zu nutzen."

In Kaesong arbeiten etwa 53.000 Nordkoreaner für rund 120 südkoreanische Firmen. Die Unternehmen profitieren vor allem von günstigen Arbeitskräften aus dem weithin abgeschotteten Norden. Allerdings gibt es derzeit Streit wegen der Entscheidung des kommunistischen Regimes in Nordkorea vom Februar, die Löhne für die Arbeiter in dem Industriepark anzuheben. Südkorea kritisierte, dass der Beschluss ohne erforderliche Abstimmung mit Seoul getroffen worden sei.

Ban ist selbst Südkoreaner und wäre der dritte UNO-Chef gewesen, der Nordkorea einen Besuch abstattete. Bans Kindheit war von dem dreijährigen Krieg geprägt, nachdem die Kommunisten im Norden des Landes mit russischer und chinesischer Rückendeckung im Juni 1950 den Süden überfallen hatten. Er sei bereit zu tun, "was auch immer nötig ist", um die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu verbessern, hatte Ban mehrmals gesagt.

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