Geheimaktion?

Iran: Mysteriöse Explosion zerstört Atomanlage

Ausland
29.11.2011 17:55
Der Iran fürchtet einen israelischen oder amerikanischen Angriff auf seine Nuklearanlagen und hat deshalb seine Luftabwehr verstärkt. Doch möglicherweise haben die Gegenspieler schon einen Weg gefunden, wie sie die Maßnahmen umgehen können: durch Kommandoaktionen. Am Montag flog offenbar eine geheime iranische Atomanlage nahe Isfahan in die Luft. Es ist die zweite ominöse Explosion in nur zwei Wochen.

Nach dem jüngsten Vorfall vom Montag meldeten iranische Medien zunächst eine Explosion, ohne aber nähere Informationen zu liefern. Kurz darauf entfernten die Zeitungen und Sender die entsprechenden Berichte aber wieder von ihren Internetseiten - offenbar auf staatliche Anweisung hin. Was vom Iran vertuscht werden sollte, erwies sich dann am Dienstag anhand von Satellitenbildern als eine Szene schlimmster Verwüstung mit vielen zerstörten Gebäuden.

Es ist nicht das erste Mal, dass das iranische Atomprogramm einen mysteriösen Rückschlag hinnehmen muss. Vor zwei Wochen gab es eine große Explosion in einem Raketenwerk nahe Teheran (siehe Bilder). Dabei kam auch der Chefentwickler der Shahab-Raketen, General Hassan Tehrani Moqaddam, ums Leben. Diese Raketen können dank Reichweite und Tragkraft auch Atombomben bis nach Israel, Europa oder zu amerikanischen Luftabwehrstationen tragen.

Haben Israel oder USA ihre Finger im Spiel?
Die rätselhaften Vorfälle legen die Vermutung nahe, dass Israel oder die USA ihre Finger im Spiel haben. Bei aller Sorge um die iranischen Atompläne würden die Länder niemals offensichtlich zuschlagen. Eine geheime Kommandoaktion wäre folglich das Mittel der Wahl.

Im "Tarn-Modus" wurde wohl auch das Stuxnet-Virus vor einem Jahr in iranische Anlagen eingeschleust und legte von Siemens gelieferte Zentrifugen lahm. Auch die Mordattentate auf führende Atomforscher könnten in diese Reihe passen. Die Mörder kamen per Motorrad, schossen gezielt und verschwanden wieder, ohne eine Spur zu hinterlassen.

Ex-Mossad-Chef im Visier der Medien
Im Sicherheitsausschuss des israelischen Parlaments erklärte Ithai Baron, Chef der Forschungsabteilung der militärischen Abwehrbehörde, dass die beiden jüngsten Explosionen einen schweren Schlag für das iranische Atomprogramm bedeuten, ohne es jedoch völlig gestoppt zu haben. Der inzwischen behobene Schaden durch das Stuxnet-Virus habe das Atomprogramm um Wochen verzögert. In den israelischen Medien wird offen darüber diskutiert, ob der ehemalige Mossad-Chef Meir Dagan und sein derzeitiger Nachfolger die Köpfe hinter den Anschlägen auf das iranische Atomprogramm sind. Israel bestätigt seine geheimdienstlichen Aktivitäten grundsätzlich nicht.

Die Anschläge hätten laut der Berichte einen zusätzlichen "positiven" Nebeneffekt. Sie hätten nicht nur führende Physiker ausgeschaltet, sondern auch Angst gestreut. Ein iranischer Atomforscher habe sich nach Saudi-Arabien abgesetzt. Wenn ihm weitere Wissenschaftler folgen, dann könnte sich das ambitionierte Programm des Iran bald von selbst erledigt haben.

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