Territorialstreit

Chinesische Marine an US-Flieger: “Gehen Sie weg!”

Ausland
21.05.2015 09:45
Im Territorialstreit zwischen China und seinen Nachbarn um Inseln und Riffe im Südchinesischen Meer ist es zu einem Zwischenfall zwischen China und den USA gekommen. Die chinesische Marine rief ein US-Überwachungsflugzeug am Mittwoch acht Mal auf, das umstrittene Gebiet um neu aufgeschüttete Inselposten zu verlassen, wie CNN am Donnerstag berichtete.

Der Pilot des P8-A-Poseidon-Fliegers weigerte sich demnach und verwies darauf, dass er sich in internationalem Luftraum befinde. Das US-Militär hatte erstmals ein CNN-Team an Bord des Flugzeugs genommen, um öffentliches Bewusstsein für seine Herausforderungen in dem strittigen Seegebiet zu schaffen. China gewinnt verstärkt Land an kleinen Atollen und Riffen oder baut militärische Installationen, um seine territorialen Ansprüche in dem Gebiet zu bekräftigen, während die USA demonstrativ ihre Präsenz mit Flugzeugen ausweiten und möglicherweise auch Schiffe schicken wollen.

"Hier ist die chinesische Marine…Gehen Sie weg!"
"Hier ist die chinesische Marine ... hier ist die chinesische Marine ... gehen Sie bitte schnell weg ... um Missverständnisse zu vermeiden", zitierte CNN aus den englischsprachigen Funksprüchen. "Gehen Sie weg!" Die USA erkennen den Anspruch Chinas auf die Inseln weitab von seiner Küste nicht an. In dem Gebiet werden große Bodenschätze vermutet. Wichtige Schifffahrtswege ziehen durch das Südchinesische Meer. Auch Vietnam, die Philippinen, Malaysia, Brunei und Taiwan erheben ganz oder teilweise Ansprüche auf die Inseln, Korallen-Riffe oder Sandbänke.

800 Hektar Land in nur zwei Jahren errichtet
Nach US-Angaben hat China damit begonnen, bei den Spratly-Inseln an fünf Stellen Land zu gewinnen und Konstruktionen zu errichten, wo vorher nur Korallenriffe und Sandbänke waren. Nach Angaben der US-Denkfabrik Foreign Policy Research Institut wurden in nur zwei Jahren 800 Hektar neues Land geschaffen. Nach den Aufklärungsflügen und der Auswertung von Satellitenaufnahmen gehen US-Militärexperten davon aus, dass Hafeneinrichtungen, Kommunikations- und Überwachungsanlagen und mindestens eine Landbahn gebaut werden. Auch China hat seine Präsenz in der Region mit Schiffen der Marine und Küstenwache verstärkt.

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