Schon 11,2 Mrd. $

BPs Ölpest-Kosten steigen weiter – trotzdem Dividende

Ausland
01.10.2010 19:45
Die Kosten für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko sind nach Angaben des britischen Energiekonzerns BP inzwischen auf 11,2 Milliarden US-Dollar (8,16 Milliarden Euro) angeschwollen. Das berichtete der Konzern am Freitag in London. Vor zwei Wochen hatte BP die Kosten bis dahin noch mit 9,5 Milliarden US-Dollar angegeben. Trotz der massiven Belastungen stellte der Konzern die Zahlung einer Dividende in Aussicht.

Der Konzern muss sich von Beteiligungen und Produktionsstandorten trennen, um einen 20 Milliarden US-Dollar umfassenden Kompensationsfonds zu speisen, aus dem unter anderem Entschädigungen für Betroffene bezahlt werden sollen.

Trotz der hohen Kosten hat der neue Vorstandsvorsitzende Robert Dudley den Aktionären schon innerhalb der nächsten Monate wieder die Zahlung einer Dividende in Aussicht gestellt. Die BP-Aktien reagierten und stiegen am Freitag um zwei Prozent, nachdem sie bereits am Vortag angezogen hatten. Dudley sagte, Vorstand und Aufsichtsrat werden das Thema einer Ausschüttung an die Aktionäre bereits im ersten Quartal 2011 diskutieren. Die Dividendenzahlung war während der Ölkatastrophe auf politischen Druck aus den USA hin ausgesetzt worden.

Quartalsverlust betrug 17,2 Milliarden Euro
Das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen, gehört hingegen zu einer der wichtigsten Aufgaben des neuen Vorstandschefs. BP war im zweiten Quartal 2010 wegen der Ölkatastrophe in den USA in die roten Zahlen gerutscht und hatte einen Quartalsverlust von 17,2 Milliarden Euro ausweisen müssen. Außerdem gibt es Bedenken um das Sicherheitskonzept der Öl-Operationen von BP in der Tiefsee.

In vier Monaten zwischen April und Juli waren 4,9 Millionen Barrel Öl (ein Barrel 159 Liter) in den Golf von Mexiko gelaufen, nachdem die Ölplattform Deepwater Horizon explodiert war. Dudley hat am Mittwoch ein neues Sicherheitskonzept vorgestellt.

Die USA haben unterdessen weitere von der Ölpest betroffene Teile des Golfs von Mexiko für die Fischerei freigegeben. Eine etwa 14.600 Quadratkilometer große Fläche vor Louisiana könne nun auch wieder als Erholungsgebiet genutzt werden, teilte die Meeresbehörde NOAA am Freitag mit. Damit bleiben nach der Explosion einer Bohrinsel Ende April noch 68.000 Quadratkilometer gesperrt.

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