Traditionsbetrieb

Borckenstein mit fast 300 Mitarbeitern insolvent

Steiermark
09.02.2016 16:00

Leider haben die intensiven Rettungsversuche der letzten Tage nicht gefruchtet: Der oststeirische Traditionsbetrieb Borckenstein muss heute, Mittwoch, Insolvenz beantragen. Knapp 300 Mitarbeiter sind betroffen, gerade für das strukturschwache steirisch-burgenländische Grenzgebiet ein schwerer Schlag!

70 Prozent der Arbeitnehmer sind Frauen, viele davon über 50 Jahre alt. Dass die 1789 gegründete Spinnerei noch dazu im entlegenen Neudau an der steirisch-burgenländischen Grenze liegt, macht die Situation nicht gerade einfacher: "Ohne eine Verschlankung des Betriebes wird’s nicht gehen. Wir hoffen, dass von den 286 Arbeitsplätzen zumindest 120 übrig bleiben. Fix ist aber noch nichts. Für all jene, die ihren Job verlieren, wird es sicher sehr schwierig, am Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen", sagt Hubert Holzapfel, engagierter Proge-Gewerkschafter.

800 Mitarbeiter beschäftigte der oststeirische Leitbetrieb in seiner Blütezeit in den 1960er- und 70er-Jahren, ausländische Billiganbieter und ein damit einhergehender Preisdruck machen der Branche aber schon seit längerem schwer zu schaffen. "Aufgrund der immer größer werdenden Herausforderungen auf dem Textilmarkt wurde erst im Juni 2015 die italienische ,Fil Man Made Group‘ ins Boot geholt", erzählt der Gewerkschafter.

30 Millionen € Passiva
Half aber leider alles nicht: Die Passiva bei der Firma Borckenstein belaufen sich nach Buchwert auf etwa 30 Millionen Euro, heute muss daher ein Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit einer 20-Prozent-Quote eingebracht werden.

Geschäftsführer Andrea Parodi, für seine Handschlagqualität bekannt, bleibt dennoch optimistisch: "Es ist unser Ziel, den Standort Neudau zu sichern und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Wenn unser Sanierungsplanantrag angenommen wird, haben wir hervorragende Perspektiven für einen Neuanfang!"

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