0:2 gegen Chile

Weltmeister Spanien bei WM bereits in Vorrunde out

Sport
18.06.2014 23:04
Die seit der EM 2008 währende Titelserie von Spanien ist zu Ende. Der Welt- und Europameister verlor am Mittwoch - ausgerechnet einen Tag vor der Krönung des neuen spanischen Königs - in Rio de Janeiro gegen Chile 0:2 (0:2) und kann damit nicht mehr das Achtelfinale der Fußball-WM in Brasilien erreichen. Neben den Chilenen stehen in Gruppe B auch die Niederländer, die sich zuvor gegen Australien 3:2 (1:1) durchgesetzt hatten, bereits fix in der Runde der letzten 16.

Eduardo Vargas (20.) und Charles Aranguiz (43.) erzielten die Treffer für die Chilenen, die schon ihr erstes Match mit 3:1 gegen die Australier siegreich beendet hatten. Am Montag (18 Uhr MESZ) kommt es in Curitiba zum Gipfeltreffen mit den Niederländern um den Gruppensieg, für den Chile einen weiteren Sieg benötigt, um einem eventuellen Duell mit Gastgeber Brasilien auszuweichen. Die Iberer müssen nach dem bedeutungslosen dritten Gruppenspiel gegen Australien die Heimreise antreten.

Die Spanier, die im ersten Match gegen die Niederlande 1:5 untergegangen waren und seit dem EM-Triumph 2008 jeden großen Titel geholt hatten, traten damit die Nachfolge der Italiener an. Die "Squadra" war vor vier Jahren in Südafrika als amtierender Weltmeister ebenfalls bereits in der Gruppenphase ausgeschieden. Gleiches war auch Frankreich 2002 in Südkorea und Brasilien 1966 in England widerfahren. Als erster amtierender Champion überhaupt war Italien 1950 in Brasilien in der ersten Turnierphase gescheitert.

Del Bosques Umstellungen nutzten nichts
Nach dem Auftaktdebakel stellte der bisherige spanische Erfolgscoach Vicente del Bosque seine Startelf wie angekündigt um: Javi Martinez ersetzte Gerard Piqué in der Innenverteidigung, im Mittelfeld kam Pedro für seinen Barcelona-Klubkollegen Xavi, der im ersten Match schwer enttäuscht hatte. Bei Chile musste dagegen im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Australien nur Stürmer Jorge Valdivia für Francisco Silva weichen, da Teamchef Jorge Sampaoli diesmal eine etwas defensivere Taktik wählte.

Trotzdem legten die Südamerikaner gleich voll los: In der Startminute setzte sich Arturo Vidal gegen vier Gegenspieler durch und passte auf Vargas, dessen Schuss in den Corner geblockt wurde. Nach dem Eckball stieg Gonzalo Jara hoch, dessen Kopfball knapp am Kreuzeck vorbeisegelte (2.). Die Spanier kamen dagegen überhaupt nicht in die Gänge und agierten erneut ungewohnt fehlerhaft. Ihre erste Torchance resultierte aus einem chilenischen Abwehrfehler, den Xabi Alonso aber nicht nützte, da er aus kürzester Distanz Tormann Claudio Bravo anschoss (15.).

Spaniens Elf schon zur Pause 0:2 hinten
In Minute 20 ging es dann nach einer Balleroberung der Chilenen blitzschnell. Nach Konter über Alexis Sanchez sowie Idealpass von Aranguiz traf Vargas, der noch Tormann Iker Casillas ausstiegen ließ, zur verdienten Führung. Es kam aber noch schlimmer für die Spanier, denn nach einem Sanchez-Freistoß landete die Faustabwehr von Casillas (mit nun 17 Einsätzen auch bei WM-Endrunden Rekordteamspieler seines Landes) genau beim im Strafraumzentrum lauernden Aranguiz, der mit einem wuchtigen "Spitz" auf 2:0 erhöhte (43.).

Del Bosque war deshalb gezwungen zu reagieren und löste in der Pause die Doppelsechs auf, indem er Offensivspieler Koke für Xabi Alonso brachte. Die Spanier machten auch gleich Druck und spielten ihre erste Chance heraus, doch der Schuss von Diego Costa wurde ins Toraus geblockt (49.). Ein Fallrückzieher von Costa landete wenig später bei Sergio Busquets, der diesen Sitzer jedoch ausließ (53./daneben).

Erste WM-Niederlage der Iberer gegen Chile
Auf der Gegenseite hatte Isla das 3:0 auf dem Fuß (68.). Im Finish zeichnete sich dann Chiles Schlussmann Bravo gleich mehrmals aus, wehrte u.a. Schüsse von Iniesta (84.) und Cazorla (81., 89.) ab. Deshalb setzte es für den Titelanwärter am Ende nach einem 2:0-Erfolg 1950 und einem 2:1 zuletzt 2010 in der Gruppenphase die erste WM-Niederlage gegen die Chilenen, die nach dem dritten Platz bei der Heim-WM 1962 zum insgesamt vierten Mal die erste Turnierphase überstanden haben. 1998 und zuletzt 2010 (gegen Brasilien) war aber jeweils im Achtelfinale Endstation gewesen.

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(Bild: KMM)



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