Wie die britische Tageszeitung "The Guardian" berichtete, wurden von beiden Wienern die Personalien samt Passnummern sowie die Hoteladressen notiert. In einem Schreiben an die Zeitung erklärte Klaus M. dazu: "Ich verstehe in einer Ära des Terrorismus zwar die Notwendigkeit von gesteigerter Aufmerksamkeit, aber ist es nicht naiv zu glauben, dass Terrorismus durch das Terrorisieren von Touristen verhindert werden kann?"
Londoner Polizei rudert zurück
Das glaubt offenbar auch die Londoner Polizei selbst nicht, denn laut einem Sprecher sei nichts von einem derartigen Verbot bekannt: "Es ist definitiv nicht unsere Absicht, Touristen davon abzuhalten, Fotos von Verkehrseinrichtungen zu machen." Die Vorwürfe werde man aber jedenfalls genau prüfen. Ob es bei einer internen Untersuchung bleiben wird, ist indes ungewiss, scheint der Fall doch inzwischen auch eine politische Dimension anzunehmen.
Denn für Jenny Jones, immerhin Mitglied der Metropolitan Police und Grün-Abgeordnete im Londoner Stadtrat, ist das Vorgehen der beiden Polizisten nur ein weiteres Beispiel dafür, "wie die Polizei ihre Anti-Terror-Befugnisse komplett überzieht". Ohne fotografierende Bürger hätte man auch nichts von den Übergriffen von Polizisten im Zuge der G-20-Demonstration mitbekommen, so Jones.
Für Klaus M., der noch immer auf eine Entschuldigung aus London wartet, ist die britische Hauptstadt indes kein Reise-Thema mehr. "Ich habe so etwas noch nie zuvor erlebt, nirgends in der weiten Welt, ja nicht einmal in den früheren kommunistischen Staaten."
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