"A fuck in the park"

Katzen-Porno der AIDS-Hilfen wirbt für Safer Sex

Österreich
20.11.2014 10:04
Ab Freitag, eine Woche vor dem Welt-Aids-Tag, startet unter dem Motto "Talk HIV. Test HIV" die European Testing Week. Am Rande der Initiative, die Hemmschwellen rund um die kostenlosen Testungen abbauen will, präsentierten die AIDS-Hilfen Österreichs einen ganz und gar nicht jugendfreien Katzen-Porno im Comic-Stil. Der Spot soll insbesondere das Bewusstsein der schwulen Szene für Safer Sex schärfen.

Der Ab-18-Clip zeigt auf recht unverblümte Weise das wilde Treiben zweier (eindeutig männlicher) Katzen. Unter dem Titel "A fuck in the park" geht es dabei ganz schön zur Sache. Der Hintergrund des Videos ist allerdings ein ernster: Denn nur die Verwendung eines Kondoms schützt beim Sex wirksam vor einer Infektion mit dem gefährlichen Virus.

Rund 2,3 Millionen Menschen in Europa sind mit dem HI-Virus infiziert oder leiden an AIDS. Rund ein Drittel der Betroffenen weiß aber nicht über seinen Gesundheitszustand Bescheid. An der European Testing Week - die Initiative will über die Vorteile der HIV-Testung informieren - beteiligen sich die Österreichische AIDS-Gesellschaft, die österreichische Gesellschaft niedergelassener Ärzte zur Betreuung HIV-Infizierter und die AIDS-Hilfen Österreichs.

"Late Presenter" oft erst nach zehn Jahren diagnostiziert
Im Fokus der Bemühungen stehen dabei die sogenannten Late Presenter. Das sind Menschen, deren HIV-Infektion erst zu einem Zeitpunkt festgestellt wird, an dem sie schon längst eine Therapie benötigt hätten. Einer Hochrechnung zufolge sind gut 50 Prozent der Neudiagnosen "Late Presenter".

Auch in Österreich werden rund 54 Prozent aller Neuinfektionen von Menschen übertragen, die ihren Status nicht kennen. Gerade einmal 20 Prozent aller HIV-Infizierten werden innerhalb weniger Monate nach der Primärinfektion diagnostiziert, 60 Prozent dagegen erst ein oder mehrere Jahre nach der Infektion. Bei jedem fünften Infizierten erfolgt die Diagnose sogar mehr als zehn Jahre nach der Ansteckung. Das HI-Virus hat sich dann bereits im Körper ungehindert ausgebreitet, das Immunsystem ist geschwächt, lebensbedrohliche Erkrankungen sind die Folge.

Zahl der Neuinfektionen in Österreich sinkt
Wie die AIDS-Hilfen Österreich bekannt gaben, wird die Zahl der Neuinfektionen im Jahr 2014 voraussichtlich ein weiteres Mal sinken. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres wurden insgesamt 307 neue Diagnosen registriert. Das sind 53 Neuinfektionen weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und sogar 100 weniger als in den ersten drei Quartalen des Jahres 2012. Nach Wien mit 159 Neudiagnosen sind die Zahlen für 2014 in der Steiermark (32) und Oberösterreich (26) am höchsten. "Schlusslicht" ist das Burgenland mit nur einer registrierten Neuinfektion.

"Leider lässt sich nicht feststellen, ob diese jährlichen Schwankungen tatsächlich auf eine geringere Infektionsrate hindeuten", sagt Maritta Teufl-Bruckbauer, Leiterin der AIDS-Hilfe Salzburg. "Es ist durchaus möglich, dass in diesem Jahr weniger Menschen, die zu den sogenannten Risikogruppen zählen, die Testmöglichkeiten in Anspruch genommen haben."

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