Tarifkonflikt

Deutsche Lokführer treten in mehrtägigen Streik

Ausland
03.05.2015 19:20
Bahnreisende in Deutschland müssen sich ab Dienstag auf den bisher längsten Streik der Lokführer im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn einstellen. Der Ausstand soll im Personenverkehr sechs Tage dauern, teilte die Gewerkschaft GDL am Sonntag in Frankfurt am Main mit.

Er soll am Dienstag um 2 Uhr starten und erst am Sonntag um 9 Uhr enden. Im Güterverkehr soll bereits ab Montag um 15 Uhr gestreikt werden. Es wäre bereits der achte Streik im seit Monaten andauernden Tarifkonflikt. Frühere Streiks hatten in begrenztem Ausmaß auch Auswirkungen auf die ÖBB.

"Erneut zwingt die Deutsche Bahn die eigenen Lokomotivführer, Lokrangierführer und Zugbegleiter zum Arbeitskampf", erklärte die GDL. Die Deutsche Bahn bezeichnete den Streik am Sonntag als "maßlos und unangemessen".

Tarifangebot von Gewerkschaft zurückgewiesen
Die Gewerkschaft hatte am Donnerstag das neue Tarifangebot des Unternehmens zurückgewiesen und einen weiteren, langen Arbeitskampf angekündigt. Die Bahn hatte angeboten, die Löhne sollten ab 1. Juli in zwei Stufen um insgesamt 4,7 Prozent steigen. Dazu komme eine Einmalzahlung von insgesamt 1.000 Euro bis zum 30. Juni. Die GDL fordert für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche. Den Knackpunkt in den Tarifverhandlungen sieht die GDL bei der Einstufung der Rangierlokführer im Tarifgefüge der Bahn.

Der Konflikt ist so schwierig, weil die GDL mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft um Einfluss im Konzern ringt. Beide wollen zum Teil für dieselben Berufsgruppen verhandeln. Die Bahn will in getrennten Verhandlungen vergleichbare Ergebnisse erzielen. Die Gewerkschaft hat in dem Tarifkonflikt bereits siebenmal den Güter- oder Personenverkehr bestreikt. Zuletzt hatten die Lokführer von 21. bis 23. April gestreikt. Eine Schlichtung hatte die Gewerkschaft bisher abgelehnt.

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